Dm-Boss schlägt Alarm

Längere Öffnungszeiten? Dann gehen die Preise hoch

Billa möchte künftig länger offenhalten dürfen. Nun antwortet der Chef der Drogeriemarktkette dm – und warnt vor dem Billa-Vorschlag.

Newsdesk Heute
Längere Öffnungszeiten? Dann gehen die Preise hoch
Dm Österreich-Chef Harald Bauer sieht längere Ladenöffnungszeiten kritisch.
Alexandra Eizinger, Alexandra Eizinger / WirtschaftsBlatt / picturedesk.com

Kampf der Einzelhandelsgiganten! Nachdem Billa-Boss Marcel Haraszti Anfang der Woche  längere Öffnungszeiten für Supermärkte gefordert hatte, kommt nun die Antwort von einem Konkurrenten. Dm-Geschäftsführer Harald Bauer warnt eindringlich vor Preiserhöhungen.

Bisher dürfen Shops, also auch Supermärkte, von Montag bis Samstag in Summe höchsten 72 Stunden geöffnet haben. So will es das Gesetz. Diese Öffnungszeitenregelung sei ein "sehr nostalgisches Gesetz", kritisierte Rewe-Östererreich-Vorstand Haraszti, in einem Interview mit der Austria Presse Agentur (APA).

Weil sich das Kundenverhalten geändert habe, fordert Haraszti eine Verlängerung auf 80 Wochenstunden. Unglücklich ist er auch mit den Öffnungszeiten der Selbstbedienungsfilialen, (Billa Boxen). Diese seien "kabarettistisch, weil dort keiner arbeitet". Es ist nicht das erste Mal, dass Billa auf die Liberalisierung der Öffnungszeiten drängt. Bereits 2020 wollte Vorstandsboss Haraszti die Reform. Damals vor allem für Filialen in City-Lagen.

"Wären sehr teuer"

Doch nicht alle in der Branche unterstützen den Billa-Vorstoß. In einer Aussendung meldete sich am Mittwoch der dm-Geschäftsführer Harald Bauer. Dieser warnt sogar vor einer Ausweitung der Ladenöffnungszeiten. "Längere Öffnungszeiten in den Abend hinein wären eine sehr teure Serviceleistung, die letztlich auch jene mitbezahlen müssen, die tagsüber einkaufen", warnt Bauer.

Aus Bauers Sicht würde der Bedarf bei den Kundinnen und Kunden auch durch längere Öffnungszeiten kaum steigern. "Letztlich würden sich diese zusätzlichen Kosten in höheren Verbraucherpreisen niederschlagen, was nicht zuletzt angesichts der gerade zurückliegenden Teuerungen alles andere als wünschenswert ist", befürchtet der Drogeriechef. Auch in Hinblick auf die Situation am Arbeitsmarkt und was die Attraktivität von Arbeitsplätzen im Handel betrifft, sieht Bauer längere Öffnungszeiten kritisch.

Auf den Punkt gebracht

  • Der dm-Geschäftsführer warnt vor Preiserhöhungen und weist auf die Kosten einer Ausweitung der Ladenöffnungszeiten hin, die letztlich von den Kunden mitgetragen werden müssten
  • Er argumentiert, dass längere Öffnungszeiten keine signifikante Steigerung des Bedarfs bewirken würden und letztendlich zu höheren Verbraucherpreisen führen könnten
red
Akt.