Politik

Anschober warnt: "Die schwierigste Phase kommt erst"

Die Infektionszahlen in Österreich bleiben weiterhin auf einem viel zu hohem Niveau. Gesundheitsminister Anschober appelliert an die Bevölkerung.

Andre Wilding
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Das Coronavirus breitet sich nach wie vor weiter aus.
Das Coronavirus breitet sich nach wie vor weiter aus.
picturedesk.com (Symbolbild)

In den vergangenen 24 Stunden wurden in Österreich 17.443 Tests eingemeldet, 714 davon waren positiv. Dem stehen heute 853 Neu-Genesene gegenüber. Wie auch schon in den vergangenen Tagen kamen die meisten Positiv-Tests aus Wien (297) und Niederösterreich (119). Die 7-Tage-Inzidenz (pro 100.000 EW) ist durch die Stabilisierung in den letzten Tagen leicht auf 50,4 gesunken, liegt aber immer noch viel zu hoch. Ebenso die aktuelle Positivrate bei den Testungen mit 4,09 Prozent.

"Das heißt, dass sich der Trend in dieser Phase der Weichenstellung verfestigt. Die drastischen Steigerungen zwischen 8. September und 19. September konnten in den vergangenen Tagen abgefangen, die Zahlen stabilisiert werden. Das ist ein erster wichtiger Schritt, wir haben keine exponentielle Steigerung. Aber da die Infektionszahlen für diese Zeit auf viel zu hohem Niveau liegen, müssen wir jetzt in den nächsten Wochen alles dafür tun, damit die Infektionszahlen wieder deutlich sinken. Dafür haben wir jetzt mehrere wichtige Weichenstellungen geschaffen", so Gesundheitsminister Rudolf Anschober.

Drei zentrale Prioriäten

Seit Montag dieser Woche und Montag vergangener Woche gelten drei umfassende Bundesmaßnahmen - von der massiven Erweiterung des MNS auf fast alle Indoor-Bereiche, über Maßnahmen in der Gastronomie sowie gegen das Ausbreitungsgeschehen bei privaten Veranstaltungen.

Anschober ist zuversichtlich, "dass wir bei konsequenter Umsetzung durch die Bevölkerung positive Auswirkungen dieser Maßnahmen ab der ersten Oktoberhälfte sehen werden. Die Bundesmaßnahmen müssten nun durch drei zentrale Prioritäten ergänzt werden:

➤ Erstens: den verstärkten Schutz vulnerabler Gruppen zur Vermeidung des Überspringens der Infektionsketten von den derzeit eher jungen Betroffenen.

➤ Zweitens: ein viel rascheres Tempo bei Testungen und Kontaktpersonenmanagement in jenen Ländern, die die Vorgaben des Gesundheitsministeriums - maximal 48 Stunden für die gesamte Testung, maximal 24 Stunden für das Kontaktpersonenmanagement K1 - noch nicht vollständig einhalten.

➤ Drittens: die Bundesmaßnahmen ergänzende regionale Zusatzmaßnahmen gegen regionale Ausbreitungsschwerpunkte vor allem in Gebieten mit erhöhtem Risiko. Das ist seit Samstag 00.00 Uhr durch das neue Covid-19-Maßnahmengesetz in allen Bereichen möglich und muss mit dem Gesundheitsministerium abgestimmt werden.

"Müssen Infektionsgeschehen deutlich verringern"

Das bringe laut dem Gesundheitsminister mehr Möglichkeiten und auch mehr Mitverantwortung für Länder und Bezirke und führe dazu, dass das zweite Ziel der Corona-Ampel - das Setzen von regionalen Zusatzmaßnahmen in Gebieten mit erhöhtem Risiko - neben der umfassenden Risikoanalyse und Risikobewertung nun konsequent umgesetzt werden könne.

Anschober: "Mein Appell geht an die betroffenen Länder und Bezirke, diese neuen Handlungsmöglichkeiten auch konsequent zu nützen und umzusetzen. Wir müssen und können das Infektionsgeschehen in Österreich deutlich verringern. Denn die schwierigste Phase - jene der vielen Erkältungskrankheiten und des erhöhten Ansteckungsrisikos, wenn wir alle uns wieder generell in Innenbereichen aufhalten - kommt erst."

Weltweit wächst die Corona-Pandemie weiterhin stark an - es sind bereits 32,4 Millionen bestätigte Fälle und 987.000 Todesfälle registriert.

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