Gesundheit

Armband erkennt Corona, noch bevor Symptome auftreten

In Liechtenstein haben 1.100 Probanden einen Fruchtbarkeits-Tracker getestet, der sie auf Herz, Nieren und Corona gemessen hat. 

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In einer Langzeitstudie hat der Fruchtbarkeits-Tracker des Schweizer Unternehmens Ava bis zu zwei Drittel aller Covid-Infektionen erkannt, bevor Symptome auftraten.
In einer Langzeitstudie hat der Fruchtbarkeits-Tracker des Schweizer Unternehmens Ava bis zu zwei Drittel aller Covid-Infektionen erkannt, bevor Symptome auftraten.
Ava for Women

Seit April 2020 erprobte die liechtensteinische Regierung ein Armband, das zur Früherkennung von Corona-Infektionen dienen soll. Nun sind die Ergebnisse da – und machen Hoffnung auf die Zukunft: Über 70 Prozent aller Infektionen, die bei den 1100 Probandinnen und Probanden auftraten, wurden vom Messgerät erkannt, zwei Tage bevor diese Symptome zeigten.

Fruchtbarkeitsarmband kann Fieber frühzeitig erkennen

Hinter der liechtensteinischen Erfolgsmeldung steckt ein Produkt aus der Schweiz: Der Ava-Fruchtbarkeitstracker des gleichnamigen Unternehmens aus Zürich. Die Firma wurde 2014 gegründet und verkauft ihr Produkt seit 2018 – neben der Schweiz auch in den USA und Kanada.

Das sensorische Armband misst lebenswichtige Organe wie die Hauttemperatur, die Puls- und Atemfrequenz, die Durchblutung sowie die Herzfrequenz während dem Schlaf. Laut der WHO ist Fieber das am häufigsten auftretende Symptom bei einer Covid-Infektion. Die Messgrößen des Armbandes sollen helfen, dieses frühzeitig zu erkennen.

Schweizer Unternehmen macht es möglich

Nach dem erfolgreichen Test im Ländle wollen nun weitere Länder in Europa den Tracker auf seine Corona-Fähigkeit prüfen. So will die EU einen Großversuch mit 20’000 Personen in den Niederlanden starten. Am Versuch dort ist auch die niederländische Tochter des Schweizer Pharmaunternehmens Roche beteiligt.

Maureen Cronin, Chief Medical Officer von Ava sagt in einer Medienmitteilung der Regierung: "Um die Ausbreitung des Virus so weit wie möglich einzudämmen, ist es entscheidend, Covid-19- Infektionen in asymptomatischen und präsymptomatischen Populationen zu erkennen. Umso mehr, als Schätzungen zeigen, dass solche Fälle bis zu 79 Prozent der Mensch-zu-Mensch-Übertragung ausmachen können."

Ava verbessert laut eigenen Angaben den Algorithmus der eigenen App ständig. Auf der Webseite des Unternehmens sind Meilensteine vermerkt, die aufzeigen, zu wie vielen Schwangerschaften es dank dem Tracker schon gekommen ist. Seit dem letzten Jahr arbeitet das Startup mit der Krankenversicherung Sanitas zusammen. Ziel der Zusammenarbeit ist laut eigenen Angaben der Kampf gegen ungewollte Kinderlosigkeit.

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