Rafah im Gazastreifen
Biden: USA liefern Israel keine Waffen für Großangriff
Joe Biden kündigte an, Israel nicht mehr mit Waffen versorgen zu wollen, sollte die Armee ihre Offensive auch in dicht besiedelte Gebiete ausweiten.
US-Präsident Joe Biden hat Israel für den Fall einer großangelegten Militäroffensive in Rafah im Gazastreifen mit weiteren Einschränkungen bei der Lieferung von Armeeausrüstung gedroht. Falls das israelische Militär für eine Offensive in dicht bevölkerte Teile der Stadt einmarschiere, werde das Konsequenzen bei den US-Waffenlieferungen haben, sagte Biden in einem Interview des Fernsehsenders CNN, das am Mittwochabend ausgestrahlt wurde.
Für eine umfassende Invasion werde er nicht die Waffen liefern. Die US-Regierung hatte wegen Israels Vorgehen in der Stadt Rafah im Süden Gazas bereits eine Munitionslieferung an die israelischen Streitkräfte zurückgehalten.
Mehrfache Warnungen durch die USA
Die USA als wichtigster Verbündeter Israels hatten Israels Regierung in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder vor einer großangelegten Bodenoffensive in Rafah gewarnt – Biden sprach im März von einer "roten Linie".
Nun argumentierte der US-Präsident, das israelische Militär sei noch "nicht in die Bevölkerungszentren vorgerückt – was sie getan haben, ist direkt an der Grenze". Er habe dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu und dessen Kriegskabinett klargemacht, dass sie nicht mit US-Unterstützung rechnen könnten, "wenn sie tatsächlich in diese Bevölkerungszentren gehen". Es sei "einfach falsch" – und die USA könnten dafür nicht die Waffen und Artillerie bereitstellen.