Eltern empört
Containerklassen: Jetzt sind fünf Standorte in Wien fix
Nach Veröffentlichung der Standorte der geplanten Containerklassen spitzt sich die Lage weiter zu. Die Wiener ÖVP steht auf der Seite der Eltern.
Da die freien Plätze in den bestehenden Klassen zur Gänze ausgeschöpft sind, müssen in Wien nun alternative Klassenräume geschaffen werden. Daher plant die Stadt ab September 2024 sogenannte Mobilklassen. Die Container werden in einem geschlossenen Verbund von maximal neun Klassenräumen, WC-Anlagen, Garderoben und einem Teamraum errichtet. Wo eine Tagesbetreuung bereits vorhanden ist, wird diese auf ihre Kapazität geprüft.
Fünf Standorte fix
Nach genauer Prüfung der schulorganisatorischen Notwendigkeiten und der baulichen Möglichkeiten wurden durch die Bildungsdirektion für Wien und die Stadt Wien nun die Erweiterungen folgender Schulstandorte beschlossen:
▶Ada Christen Gasse 9 (Wien-Favoriten)
▶Hoefftgasse 7 (Wien-Simmering)
▶Rittingergasse 29A (Wien-Floridsdorf)
▶Afritschgasse 56 (Wien Donaustadt)
▶Akaziengasse 52-54 (wien-Liesing)
Die Standorte Aspernallee 5 (Wien-Leopoldstadt) sowie Schäffergasse 3 (Wieden) bekamen ein negatives Prüfergebnis, da die bauliche Machbarkeit nicht gegeben ist. Bereits vergangene Woche haben sich besorgte Eltern gemeldet, die den Bau von Containerklassen im Naturschutzgebiet rund um die GTSV Aspernallee befürchteten.
Eltern sind erbost
Einige Eltern haben sich auch über die Errichtung der Containerklassen auf Sportplätzen und anderen Freiräumen beschwert, da den Kindern so Freizeit-Möglichkeiten genommen werden würden. Der Bildungssprecher der Wiener Volkspartei, Harald Zierfuß, steht hier auf der Seite der verärgerten Eltern. "Der Platz wird weniger und enger, die Aggressionen und Gewaltbereitschaft mehr und heftiger. Das ist keine Lösung, sondern die Grundlage für weitere Probleme und Eskalationen an Wiens Schulen und damit eine Bankrotterklärung von SPÖ und Neos", so Zierfuß.
Der VP-Bildungssprecher ruft zu einer Suche nach alternativen Lösungen, wie etwa der Anmietung freistehender Räumlichkeiten, auf. Diese Standorte könne man dann für den Schulbetrieb adaptieren. Man müsse keine Freiflächen zerstören.
Schlechte Kommunikation
Besonders sauer aufgestoßen ist den Eltern und Schulleitungen aber vor allem die scheinbar nicht vorhandene Kommunikation zu diesem Thema. Denn sie wurden nicht vorab von der Stadt Wien über die Pläne informiert, sondern mussten es aus den Medien erfahren. "Die Art und Weise, wie Stadtrat Wiederkehr mit den betroffenen Schulleitungen in der Frage der Neos-Container-Klassen umgegangen ist, ist inakzeptabel und unwürdig", so Zierfuß.
Das Thema wurde in den Medien bereits kommuniziert, obwohl der genaue Plan offenbar noch nicht zur Gänze abgeklärt war. So mussten zum Beispiel die Standorte erst noch auf die baulichen Möglichkeiten geprüft werden. Auch nach Veröffentlichung der Standorte bleibt es weiterhin spannend, denn für diese Woche sind seitens der Elternvertreter noch Protestkundegebungen angekündigt worden.
Auf den Punkt gebracht
- Die Standorte der Schulen an denen Containerklassen errichtet werden sollen, stehen fest
- Fünf Standorte sind geplant, die Elternvertreter sind empört
- Auch die Wiener ÖVP steht hinter der Kritik der Eltern und Schulleiter
- Der Ruf nach alternativen Lösungen wird immer lauter