Ein Buch macht Mut
Dank Spenderherz: "Mein zweites Leben hat begonnen"
Die 31-jährige Tamara Schwab macht mit ihrem neuen Buch "Dein Herz, Mein Herz" Mut. "Heute" erzählte sie über ihren langen Kampf bis zur Herz-OP.
"Für mich war das Leben, wie ich es damals lebte, nicht mehr lebenswert", erinnert sich Tamara Schwab. Zwei überlebte Herzstillstände, unzählige Defibrillator-Schocks und mehrere Eingriffe erlebte sie innerhalb von fünf Jahren.
Heute blickt die 31-Jährige mit gemischten Gefühlen auf die Zeit zurück: "Es war nicht leicht, aber ich bin dankbar dafür, dass ich es durchgestanden habe." Jetzt versucht sie, ihren Mitmenschen mit ihrer Geschichte Mut zu machen. So entstand ihr kürzlich im Mosaik-Verlag erschienenes Buch "Dein Herz, Mein Herz", in dem sie ihren Weg durch die Herztransplantation beschreibt.
13 Eingriffe in fünf Jahren
2016 hat alles mit einem Druckgefühl in der Brust begonnen. Die Ärzte vermuteten zunächst eine Muskelentzündung. Zwei Jahre später folgten dann gleich zwei Herzstillstände. 2020 erhielt Schwab eine Diagnose: ein seltener Gendefekt, der zu schweren Herzrhythmusstörungen führt. Eines war schnell klar: Die Defibrillatoren, die Schwab bereits eingesetzt bekam, helfen ihrem Herz nicht genug. Sie braucht ein Spenderherz.
"Erlösung aus einem jahrelangen Kampf"
"In der Transplantation sah ich wieder die Chance auf ein normales Leben. Für mich war es eine Erleichterung, als ich die Nachricht erhielt, dass ein Spenderherz für mich gefunden wurde. Es war die Erlösung aus einem jahrelangen Kampf", erzählt die gebürtige Deutsche. Im Urlaub verschlägt es sie immer wieder gerne nach Österreich, um hier umgeben von Bergen und Seen Kraft zu tanken und zur Ruhe zu kommen.
Freude und Trauer lagen allerdings in diesem Moment nahe aneinander. Denn wenn ein Herz gespendet werden kann, bedeutet dies gleichzeitig, dass jemand verstorben ist. Von diesem Gedanken distanziert sich die 31-Jährige allerdings: "Ich habe nicht darauf gewartet, dass ein Mensch stirbt, sondern darauf, dass sich jemand vor seinem Tod für eine Organspende entscheidet."
Als positives Beispiel vorangehen
In den vielen herausfordernden Jahren ließ sich Schwab nie entmutigen. "Mir hat es sehr geholfen, mich auf das Positive zu konzentrieren und habe Kontakt zu Menschen gesucht, die von ihren ähnlichen Erfahrungen gesprochen haben." Nun möchte sie selbst als positives Beispiel vorangehen, und zeigt mit ihrer persönlichen Geschichte, dass man sich von vermeintlichen Rückschlägen im Leben nicht entmutigen lassen sollte.
Tamara Schwab veröffentlicht neues Buch
Die Autorin beschreibt in ihrem neuen Buch, wie sie dank ihres neuen Herzens ein zweites Leben geschenkt bekommen hat. Dieses lebt sie nun "sehr intensiv und deutlich bewusster als früher", wie sie erzählt. Zeit mit Freunden und Familie haben heute höhere Priorität als zuvor. Auch hat sie sich beruflich umorientiert und ist als Autorin und Resilienztrainerin selbstständig. "Man merkt plötzlich, welche Dinge wirklich wichtig sind und dahingehend habe ich mein Leben verändert."
Auf den Punkt gebracht
- Tamara Schwab erzählt in ihrem Buch "Dein Herz, Mein Herz" von ihrem Kampf mit zwei überlebten Herzstillständen und einem seltenen Gendefekt, der zu schweren Herzrhythmusstörungen führte
- Nach 13 Eingriffen und einer langen Wartezeit erhielt sie schließlich ein Spenderherz, was für sie eine Erlösung aus einem jahrelangen Kampf bedeutete
- Heute lebt sie bewusster und zeigt sich als positives Beispiel, indem sie anderen Menschen Mut macht, sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen