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Döner-Gesetz in der EU: Jetzt drohen Hammerpreise

Ein türkischer Lebensmittelproduzent will den Döner EU-weit schützen lassen. Falls der Vorschlag umgesetzt wird, drohen Kebab-Knallerpreise.

David Winter
Döner-Gesetz in der EU: Jetzt drohen Hammerpreise
Sollte der Döner als "traditionelle Spezialität" geschützt werden, drohen Knallerpreise.
Getty Images/iStockphoto

Die Teuerungswelle in Österreich hat längst auch Kebab-Läden erfasst. Schon heute kostet ein Kalbsdöner oft bis zu acht Euro, wie der "Heute"-Lokalaugenschein am Schwedenplatz zeigt. Jetzt drohen weitere Preissteigerungen.

Grund dafür ist eine neue Verordnung, die Döner-Imbisse in der gesamten EU zu einer einheitlichen Rezeptur von Dönerfleisch verpflichten will. Sollte dies so umgesetzt werden,  würde die EU Zutaten und Art der Zubereitung vorgeben.

Kommt der Einheitskebab droht "Dönerflation"

Der Vorschlag eines türkischen Kebab-Produzenten sieht vor, dass der Begriff "Döner" als eine "garantiert traditionelle Spezialität" eingestuft wird und ein entsprechendes Siegel erhält. Ziel dieses EU-Siegels ist es, Mindeststandards an Qualität bei einem Produkt zu  gewährleisten.

Bekannte Beispiele sind die "Pizza napoletana", Serrano-Schinken oder Mozzarella. Anders als bei dem Siegel "geschützte geografische Angabe" spielt der Ort der Zubereitung bei "traditionellen Spezialitäten" keine Rolle.

Der entsprechende Antrag wurde am Mittwoch bei der EU-Kommission eingereicht. Diese bestätigt den Vorgang gegenüber Bild: "Nun beginnt eine dreimonatige Frist, in der Interessenträger (...) das Recht haben, Einspruch gegen den Antrag einzulegen." Wenn die Kommission "starken Widerspruch" erhalte und dieser "sachlich und verfahrenstechnisch" richtig ist, könne der Antrag abgelehnt werden.

Falls der Vorschlag durchgeht, droht eine weitere "Dönerflation". Denn die Dönerproduzenten würden dann bei der Auswahl ihrer Zutaten deutlich eingeschränkter als bisher. Vorgaben drohen sogar zur Dicke der Fleischstücke, aus denen der Spieß gemacht ist. "Eine Dicke von drei bis fünf Millimetern bei rotem Fleisch und in einer Dicke von ein bis zwei Zentimeter bei Hähnchen" sieht der Vorschlag vor.

Das Abschneiden des Fleisches muss wiederum "von oben nach unten in dünnen, zwei bis fünf Millimeter dicken Streifen mit dem 'Döner'-Messer" erfolgen. Bei der Zubereitung würden den Imbissen dann würden strenge Vorgaben gemacht, was Spieß und Garverfahren angeht.

Das soll im EU-Einheitsdöner drinnen sein:
► 100 kg Fleisch von mindestens sechzehn Monate alten Rindern oder Keulen- und/oder Rückenfleisch von mindestens sechs Monate alten Schafen
► 8–10 kg tierisches Fett (Rinder- oder Schaffett)
► 2,0–3,0 kg Joghurt oder Milch, falls erforderlich
► 2,0–3,0 kg Zwiebeln
► 2,0–3,0 kg Salz
► 100–200 g schwarzer Pfeffer
► 100–200 g weißer Pfeffer
► 100–200 g roter Pfeffer
►100–200 g Thymian

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    IMAGO/osnapix; IMAGO/Eibner; IMAGO/BSR Agency

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein türkischer Lebensmittelproduzent möchte den Döner EU-weit schützen lassen, was zu möglichen Preissteigerungen führen könnte
    • Der Vorschlag sieht vor, dass der Begriff "Döner" als eine "garantiert traditionelle Spezialität" eingestuft wird und ein entsprechendes Siegel erhält
    • Dies könnte zu Einschränkungen bei den Zutaten und der Zubereitung führen
    dkw
    Akt.