Fehlurteil

Entschädigung: 37 Jahre unschuldig im Gefängnis

Er wurde wegen Mord und Vergewaltigung verurteilt und saß jahrelang im Todestrakt, bis er 2020 dank DNA entlastet wurde. Nun wird Robert entschädigt.

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Entschädigung: 37 Jahre unschuldig im Gefängnis
Nach 37 Jahren konnte er seine Mutter wieder in die Arme schließen.
imago images/ZUMA Wire

Im August 1983 wurde die 19 Jahre alte Barbara Grams in Tampa Heights im US-Bundesstaat Florida tot aufgefunden. Sie war zuvor brutal vergewaltigt worden. Die Ermittler stießen auf den damals 18-jährigen Robert DuBoise, ein Gericht verurteilte ihn zum Tode.

Später wurde die Strafe in lebenslängliche Haft umgewandelt. Doch DuBoise betonte stets seine Unschuld. 2018 erreichte er schließlich mithilfe der Organisation Innocence Project eine Wiederaufnahme des Verfahrens gegen ihn.

Mithilfe von DNA-Spuren – zur Zeit des ersten Prozesses war die entsprechende Technologie noch nicht verfügbar – erreichte er schließlich einen Freispruch und wurde 2020 aus der Haft entlassen.

Die Spuren vom Tatort führten die Ermittler zudem zu den wahren Tätern, zwei Schwerverbrechern, die selbst beide wegen eines anderen Mordes lebenslang im Gefängnis saßen.

DuBoise ist gemäss dem Innocence Project der 30. Todeskandidat im Bundesstaat, der nachträglich freigesprochen wurde. "Ich bin traurig für die Familien, die so lange auf Gerechtigkeit gewartet haben", sagte er nach seiner Entlastung gegenüber CNN.

"Ich war 37 Jahre lang für ein Verbrechen inhaftiert, an dem ich völlig unschuldig war. Das passiert, wenn sich die Polizei auf die falsche Person konzentriert, Beweise erfindet, die zu ihrer Theorie passen, und nicht richtig ermittelt, um die Wahrheit herauszufinden. Leben werden ruiniert und die Gemeinden werden unsicherer."

Forensiker gab falsches Gutachten ab

Kurz nach seiner Freilassung verklagte DuBoise die Stadt Tampa, die ermittelnden Polizeibeamten und einen forensischen Zahnarzt, der zu Unrecht ausgesagt hatte, ein Gebissabdruck an der Wange des Opfers stamme von DuBoise.

Nun wurden ihm 14 Millionen Dollar zugesprochen, welche die Stadt Tampa aufbringen muss. In einer Erklärung sagte Bürgermeisterin Jane Castor: "Die Glaubwürdigkeit unseres Strafrechtssystems erfordert akribische Genauigkeit und die Einhaltung der höchsten Ermittlungsstandards.

Das heutige Police Department ist dem Stand der Technik und Ausbildung von vor vier Jahrzehnten um Lichtjahre voraus. Wir hoffen, dass dieser Vergleich Mr. DuBoise bei seiner Heilung hilft."

14.600 lange Tage hinter Gittern

Bei der Abstimmung im Stadtrat, der die Zahlung am Donnerstag bestätigte, sagte der Abgeordnete Charlie Miranda: "Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie 14.600 Tage im Gefängnis wären und an jedem einzelnen dieser verdammten Tage wüssten Sie, dass Sie unschuldig sind?"

DuBoise, der als Hausmeister in einem Country Club in Florida arbeitet, wird das Geld in drei Tranchen bis 2026 erhalten. DuBoise gab an, er wolle nun ein eigenes Haus kaufen.

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    IMAGO/osnapix; IMAGO/Eibner; IMAGO/BSR Agency

    Auf den Punkt gebracht

    • Robert DuBoise wurde fälschlicherweise wegen Mord und Vergewaltigung verurteilt und verbrachte 37 Jahre im Gefängnis, bevor er 2020 durch DNA-Beweise entlastet wurde
    • Er erhielt eine Entschädigung in Höhe von 14 Millionen Dollar von der Stadt Tampa und plant, das Geld in drei Tranchen bis 2026 zu erhalten, wobei er sich ein eigenes Haus kaufen möchte
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