Abrechnung enthüllt

Festspiel-Besuche von VdB kosten Steuerzahler 56.843 € 

Festspiele und Festreden gehören zum Arbeitsalltag eines Bundespräsidenten. Die Kosten für Beherbergung und Verpflegung sind jedoch beträchtlich. 

Newsdesk Heute
Festspiel-Besuche von VdB kosten Steuerzahler 56.843 €
Der Präsident empfing bei den Festspielen zahlreiche hochkarätige Gäste.
wildbild / Wild & Team / picturedesk.com

Dass ein Bundespräsident weltbekannte, traditionsreiche Events wie die Salzburger Festspiele besucht, dort Reden hält und hochkarätige Gäste empfängt, gehört zum Job dazu und steigert zweifelsohne das Ansehen der Republik in der Welt. Aber sind dafür vier PR-Mitarbeiter notwendig, um das Staatsoberhaupt gekonnt in Szene zu setzen?

"Das ist wirklich ein mehr als verschwenderischer Umgang des Bundespräsidenten mit dem hart verdienten Geld der Steuerzahler", findet der FPÖ-Kultursprecher und Nationalratsabgeordnete Thomas Spalt, der zu diesem Thema eine Anfrage an die Präsidentschaftskanzlei richtete.

Das Ergebnis: Die Besuche der Festspiele in Mörbisch, Erl, Bregenz und Salzburg schlugen mit insgesamt 56.843,48 Euro zu Buche.

"Diese Festspiele sind eine wichtige kulturelle Visitenkarte unseres Landes. Ich bin auch dafür, dass der Bundespräsident als Zeichen der Wertschätzung diese Veranstaltungen besucht", gesteht sogar Spalt ein. "Er sollte aber gerade in Zeiten der Teuerung auch ein Gespür für die verursachten Ausgaben an den Tag legen." Der "Tipp" des Präsidenten, gegen die Teuerung die "Zähne zusammenzubeißen", ist hier vielen noch in Erinnerung.

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    Bundespräsident Alexander Van der Bellen hielt am Donnerstagabend seine TV-Rede anlässlich des Nationalfeiertags.
    Bundespräsident Alexander Van der Bellen hielt am Donnerstagabend seine TV-Rede anlässlich des Nationalfeiertags.
    HBF/Peter Lechner

    40.000 Euro für Salzburg-Trip

    Hier besonders hervor stechen die Posten in Salzburg, ein zugegebenermaßen nicht billiges Pflaster. 15.544 Euro und 55 Cent kostete hier die Verpflegung sowie die Bewirtung der Gäste, 829 Euro die Zugtickets und 23.031 Euro das Hotel.

    Aufgrund einer sehr kurzfristig erfolgten Absage eines ausländischen Staatsoberhauptes und seiner Delegation beinhaltet diese Summe Stornogebühren von 6.576 Euro – selbst für den Präsidenten gibt es hier keine Kulanz. Inklusive sonstiger Kosten von 586,50 Euro kommt alleine der Salzburg-Trip auf sage und schreibe 39.911 Euro. "Durch nichts zu rechtfertigen" findet das der FPÖ-KUltursprecher.

    Große PR-Entourage

    Ein Mitgrund für diese Aufregung ist auch die Entourage des Präsidenten: Neben dem stellvertretenden Leiter der Kanzlei, einem Adjutanten, einem Abteilungsleiter und mehreren Mitarbeitern stößt dem FPÖ-Mann vor allem die Begleitung bestehend aus einem Pressesprecher, zwei PR-Leuten und einem eigenen Fotografen sauer auf. "Das ist eine Medien-Begleitung wie bei einem international gefeierten Hollywood-Star. Braucht das ein Bundespräsident wirklich alles? Noch dazu, wo ja auch die Festspiel-Organisatoren über entsprechende Marketing- und PR-Fachleute verfügen."

    Interessant an der Anfrage ist auch ein Posten, zu dem keine genauen Kosten geliefert wurden. Die Werbeagentur Jung von Matt/Donau wurde nämlich zur Zuarbeit für Reden engagiert. Die Zusammenarbeit erfolge aber im Rahmen einer Rahmenvereinbarung, die Kosten für Einzelleistungen könnten deswegen nicht aufgeschlüsselt werden.

    red
    Akt.