Neue Funktionen in Österreich
Frau betritt Telefonzelle – das hat sie nicht erwartet
Eine Wiener Telefonzelle wirft derzeit einige Fragen auf. Werden diese überhaupt noch genutzt? "Heute" sprach mit A1 über die Thematik.
In der Raffineriestraße im 22. Bezirk steht eine Telefonzelle, die derzeit für reichlich Gesprächsstoff sorgt. Denn im Inneren des Häuschens sieht es ziemlich "wild" aus. Eine Anrainerin fragt sich nun, ob diese überhaupt noch genutzt werden.
Ein Blick in die Telefonzelle – damit hat Waltraud nicht gerechnet
Neugierig wagte Waltraud am Wochenende einen Blick in die Telefonkabine in ihrem Grätzl in der Donaustadt. Seit Ewigkeiten hat sie diese nicht mehr betreten. Im Nachhinein war sie doch sehr überrascht darüber, in welchem Zustand sich diese befindet. Das Häuschen erweckt den Eindruck, als ob dieses seit einiger Zeit nicht mehr betreten wurde. Dafür sorgten vor allem die vielen Pflanzen, die mittlerweile bis zum Telefon hochgewachsen sind. Waltraud musste daraufhin etwas schmunzeln, sie schoss ein Foto:
Nichtsdestotrotz hat die Telefonzelle für die Wienerin einen nostalgischen Charakter. Diese stand bereits an Ort und Stelle, als sich die 63-Jährige noch im Kindesalter befand. Benutzt hat sie das Telefon allerdings seit Jahren nicht mehr: "Sie ist einfach ein Zeichen der Zeit, eine nette Erinnerung, damals die Wochenenden über die Telefonzelle zu organisieren", erinnert sich Waltraud gerne zurück.
Umdenken, denn Bedarf geht immer mehr zurück
Auf "Heute"-Anfrage klärt A1 Österreich auf, dass der Standort in der Raffineriestrasse in der Donaustadt tatsächlich sehr selten genutzt wird: "Leider wachsen Telefonzellen mit Standort in der Nähe von Wiesen oder am Waldrand speziell im Frühjahr sehr rasch zu."
Generell sei es in Österreich so geregelt, dass laut Telekommunikationsgesetz 2021 die Verpflichtung zum Betreiben von Telefonkabinen gefallen ist. Wann, wo und wie viele Telefonzellen abgebaut werden, werde laut Unternehmen derzeit evaluiert, eine Entscheidung steht derzeit aber noch offen. Fest stehe aber, dass der Bedarf an Telefonzellen im Laufe der vergangenen Jahre aufgrund der hohen Mobilfunkdichte immer stärker zurückgegangen ist.
Bücherzelle, Stromtankstelle – Neue Funktionen für die Telefonzelle
In den letzten Jahren hat A1 in Kooperation mit weiteren Unternehmen daran gearbeitet, die Standorte in Österreich neu zu beleben. Aktuell werden die Häuschen bereits mit erweiterten Funktionen ausgestattet: "Wir stellen gerne unsere Telefonzellen als DEFI-Standorte zur Verfügung. Denn Defibrillatoren und Telefonzellen ergänzen einander gerade bei Notfällen sehr gut. Mit dem Defibrillator bekommt sie eine wichtige Rolle in der Rettungskette. Außerdem kann man auch von jeder Telefonzelle aus die Notrufnummern kostenlos anrufen."
Des Weiteren erhielten einige der Häuschen in Österreich bereits eine komplett neue Funktion: So manche nicht mehr benötigte Telefonzelle hat auch ein 'zweites Leben', dann in Form einer sogenannten Bücherzelle, die Gemeinden zur Verfügung gestellt wird. Auch für Kunst- und Kulturprojekte stellen wir gerne nicht mehr benötigte Telefonzellen zur Verfügung.
Außerdem werden die Kabinen seit Mai 2010 auch als Stromtankstellen genutzt. A1 hat in ganz Österreich mittlerweile knapp 40 Ladestationen für E-Fahrzeuge errichtet.
Schräg, skurril, humorvoll, täglich neu! Das sind die lustigsten Leserfotos.
Auf den Punkt gebracht
- In Wien sorgt eine verlassene Telefonzelle für Aufsehen, da sie von Pflanzen überwuchert ist und kaum genutzt wird
- Die Telekom Austria bestätigt, dass der Bedarf an Telefonzellen aufgrund der hohen Mobilfunkdichte stark zurückgegangen ist
- Die Telefonzellen sollen nun mit neuen Funktionen wie Defibrillatoren, Bücherzellen und Ladestationen für Elektrofahrzeuge ausgestattet werden, um sie wiederzubeleben