Baby braucht sie zum Überleben

Georgier holte Muttermilch für sein Frühchen aus Wien

In der 25 Woche kam das Baby von Denis in Tiflis zur Welt. Seine Frau hat Probleme mit dem Milcheinschuss, doch ohne stirbt das Baby. Wien half aus.

Claus Kramsl
Georgier holte Muttermilch für sein Frühchen aus Wien
Jung-Papa Denis (42) kam extra für acht Liter Frauenmilch nach Wien. Sein Sohn braucht sie, um zu leben.
Denise Auer, iStock (Symbolfoto)

Mittwochabend stieg Jung-Papa Denis (42) in der georgischen Hauptstadt Tiflis in den Flieger nach Wien. Im Gepäck nur das Nötigste: eine Zahnbürste, Kleidung zum Wechseln – und eine Kühlbox.

Im Normalfall dauert eine Schwangerschaft 40 Wochen. Doch Denis Sohn kam Ende November bereits in der 25. Schwangerschaftswoche zur Welt und liegt seitdem im Brutkasten. Weil so unreife Frühchen nicht mit Ersatznahrung versorgt werden können, hängt das Überleben des Babys von natürlicher Frauenmilch ab. Doch Denis Gattin hat – wie viele junge Mütter auch – Probleme mit dem Milcheinschuss.

In seiner Verzweiflung recherchierte der Georgier im Internet und fand die Wiener Humanmilchbank in der Klinik Flordisdorf. Hier wird überschüssige Muttermilch gesammelt, aufbereitet und ausschließlich gegen ärztliche Bestätigung zu medizinischen Zwecken abgegeben.

Unkostenbeitrag: 7,30 Euro pro Liter

"Je unreifer ein Baby geboren ist, desto dringender braucht es Frauenmilch. Daher werden zuerst die Frühgeborenen- und die Kinderabteilungen der Spitäler versorgt. Wenn ausreichend Milch lagernd ist, können auch Privatpersonen Frauenmilch kaufen zu 7,30 pro Liter und ausschließlich mit Überweisung vom Kinderarzt. Wien war weltweit die erste Stadt, die die medizinische Notwendigkeit von Frauenmilch für Säuglinge erkannt hat und bietet als einzige Stadt im deutschsprachigen Raum auch den Verkauf an Privatpersonen an. Seit dem Jahr 1908 wird überschüssige Muttermilch gesammelt", so eine Sprecherin des Wiener Gesundheitsverbunds zu "Heute".

Mein Sohn hat jetzt eine echte Überlebenschance!
Jung-Papa Denis (42)

Von der Klinik direkt zum Flughafen

Am Donnerstag um 10 Uhr holte Denis in der Klinik Floridsdorf acht Liter tiefgefrorene, lebensrettende Frauenmilch für sein Söhnchen ab. Dann ging es mit der nächsten Maschine und der vollen Kühlbox zurück nach Tiflis. "Ich bin sehr dankbar. Dank der Milch hat mein Sohn nun eine echte Überlebenschance", so der Jung-Papa.

"Mit den acht Litern Frauenmilch kommt die Familie jetzt sicher ein paar Wochen aus – so kleine Babys trinken ja nur jeweils ein paar Milliliter mehrmals am Tag. Möglicherweise kommt er nochmal, wenn es nötig sein sollte", so die Gesundheitsverbund-Sprecherin abschließend.

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