"Schande für Frankreich"

Gérard Depardieu soll Journalistin vergewaltigt haben

Nach mehreren Vergewaltigungs- und Missbrauchsvorwürfen in Frankreich wirft nun auch eine spanische Journalistin Gérard Depardieu Vergewaltigung vor.

20 Minuten
Gérard Depardieu soll Journalistin vergewaltigt haben
Das Verhalten von Gerard Depardieu wurde kürzlich von Frankreichs Kulturministerin als "Schande für Frankreich" bezeichnet.
REUTERS

Sie habe bei der spanischen Polizei Anzeige gegen Gérard Depardieu (74)eingereicht, sagte die Journalistin und Autorin Ruth Baza (51) am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Der 23 Jahre ältere Depardieu habe sie im Oktober 1995 in Paris vergewaltigt, als sie ihn für das Magazin "Cinemanía" interviewt habe, schilderte sie.

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    Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
    Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
    Instagram/florian.david.fitz

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    Laut der heute 51 Jahre alten Baza soll sich der Vorfall auf dem Gelände der früheren Produktionsgesellschaft "Roissy Films" ereignet haben. Sie habe "zu keiner Zeit" in Sex mit dem Schauspieler eingewilligt und sei "wie gelähmt" gewesen, schilderte sie. Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigten den Eingang einer Anzeige von Baza zunächst nicht.

    Weitere Vorwürfe

    Gegen Depardieu läuft bereits seit Ende 2020 in Frankreich ein Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigungsvorwürfen. Die Schauspielerin Charlotte Arnould wirft dem 74-Jährigen vor, sie 2018 in seiner Pariser Wohnung zweimal vergewaltigt zu haben.

    Anfang Dezember hatte ihn zudem die Schauspielerin Hélène Darras wegen sexueller Übergriffe bei Dreharbeiten im Jahr 2007 angezeigt. Zahlreiche weitere Frauen hatten Depardieu in der Vergangenheit sexuelle Übergriffe vorgeworfen, erstatteten bislang jedoch keine Anzeige. Der Schauspieler, der am 27. Dezember 75 wird, weist sämtliche Vorwürfe zurück.

    "Schande für Frankreich"

    Die französische Kulturministerin Rima Abdul Malak (44) hatte Depardieus Verhalten gegenüber Frauen vor wenigen Tagen als "Schande für Frankreich" bezeichnet und seinen Ausschluss aus der Ehrenlegion eingeleitet. Auslöser war ein Dokumentarfilm, in dem der Filmstar zu sehen ist, wie er auf einer Drehreise in Nordkorea zahlreiche vulgäre und sexistische Kommentare macht.

    Depardieu ist einer der bekanntesten französischen Schauspieler. Er arbeitete mit den bedeutendsten Regisseuren und Schauspielerinnen Frankreichs zusammen und wirkte in mehr als 200 Filme mit. Darin verkörperte er den wortgewandten Cyrano de Bergerac ebenso wie einen abgehalfterten Schlagersänger, einen Schlachthofarbeiter, einen Alzheimer-Patienten oder Obelix.

    Juristisch ist die Strafanzeige der spanischen Autorin Baza nahezu aussichtslos, da sich die Tat in Frankreich abgespielt haben soll und dort längst verjährt wäre. Die 51-Jährige hofft jedoch nach eigenen Worten, dass sie damit "anderen Personen helfen" kann, es ihr gleichzutun.

    Nummern für Betroffene und Ansprechstellen

    Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
    Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
    Rat auf Draht: 147
    Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
    Gewaltschutzzentren: +43 1 585 32 88
    Weißer Ring: 0800 112 112

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