Beamte statt "Show-Politik"

Gewalt! Bademeister wollen mehr Polizei am Reumannplatz

Die Bademeister der MA44 fordern mehr Polizei rund ums Schwimmbad am Reumannplatz. Vorm Amalienbad wurde am Mittwoch protestiert.

Wien Heute
Gewalt! Bademeister wollen mehr Polizei am Reumannplatz
Die MA44-Mitarbeiter demonstrierten am Mittwoch vor dem Amalienbad für mehr Polizisten rund um den WIener Reumannplatz.
Sabine Hertel

Medienberichte über schwere Gewaltverbrechen innerhalb weniger Tage rund um den Reumannplatz in Favoriten rückten das Thema einer Aufstockung von Polizisten im Risikogebiet zuletzt in den Fokus.

Als erster Schritt gilt seit 30. März eine Waffenverbotszone rund um den Reumannplatz. Während die Politiker aber noch immer von einer Aufstockung der Polizeikräfte reden, wollen die Wiener Bademeister, dass es statt der "Polit-Show" endlich mal los geht mit dem versprochenen Plus an Polizisten am Reumannplatz.

Nun fordern die Bademeister der MA44, dass es los geht mit der Personalaufstockung, da sie Angst haben. Um Druck zu machen, luden die Bademeister zu einer Kundgebung am Mittwoch, 3. April, um 9 Uhr am Amalienbad in Favoriten ein. Titel der Veranstaltung ist: "Herr Innenminister! Mehr Polizei – zum Schutz unserer Kolleg:innen und der Bevölkerung!"

Schon lange untragbare Situation am Reumannplatz

"Als Personalvertretung weisen wir schon lange auf die untragbare Situation hin. Meine Kolleginnen und Kollegen in der Magistratsabteilung 44 und im Amalienbad, die ihren Arbeitsplatz direkt am Reumannplatz haben, fühlen sich sehr unsicher und sind verängstigt – vor allem im Dunklen. So kann das nicht weitergehen", so Wolfgang Jelinek, Personalvertreter und stellvertretender Vorsitzender in der Hauptgruppe III in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft.

Wir brauchen endlich mehr Polizistinnen und Polizisten und keine Show-Politik. Jetzt heißt es machen!
Johannes Graf
Personalvertreter und Vorsitzender der Hauptgruppe III in der younion

Die Betroffenen würden dem Innenminister lautstark mitteilen, dass er endlich handeln müsse, so Johannes Graf, Personalvertreter und Vorsitzender der Hauptgruppe III in der younion. In Pressekonferenzen rede Gerhard Karner zwar immer von Sicherheit, aber auf der Straße sei davon nichts zu merken. "Es brauche endlich mehr Polizistinnen und Polizisten und keine Show-Politik. Jetzt heißt es machen!", findet Johannes Graf.

"Gewalt soll verschwinden, nicht das Bunte"

Die Kundgebung sei keinesfalls eine Demo gegen die Bevölkerungsstruktur in Favoriten. Vielmehr sei der Termin  "ein Zeichen für ein friedliches Miteinander. Wir wollen, dass die Gewalt verschwindet und nicht das Bunte. Wir lassen uns auch ganz sicher nicht durch irgendjemanden vereinnahmen. Es braucht eine vernünftige und durchsetzungsstarke Politik mit Herz und keine Aufhetzer, die außer Hass nichts anderes haben." Der Stadt Wien sei dabei überhaupt nichts vorzuwerfen. Für die Polizei sei nun einmal die Bundesregierung verantwortlich. "Auch wenn sie sich gerne abzuputzen versucht“, so Graf.

Wolfgang Jelinek hofft indessen, dass sich hinter dem Abputzen keine Taktik versteckt: "Manchen in der Bundesregierung kommt es strategisch natürlich sehr entgegen, wenn sie Wien als einen Ort ständiger Verbrechen darstellen kann. Ich will mir aber nicht vorstellen, dass sogar gezielt bei der Polizei eingespart wird, um das noch zu befeuern. Unterm Strich wissen wir aber auf jeden Fall, dass es zu wenig Exekutivbeamte gibt – und das muss sich rasch ändern. Darum gehen wir auch auf die Straße!"

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    Getty Images / iStock (Symbolbild)

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Bademeister der MA44 in Favoriten fordern eine Aufstockung der Polizeikräfte rund um den Reumannplatz aufgrund von zunehmender Gewaltkriminalität
    • Sie planen eine Kundgebung vor dem Amalienbad, um Druck auf den Innenminister auszuüben, mehr Polizeipräsenz im Problemgebiet zu gewährleisten
    • Die Forderung nach mehr Sicherheit ist kein Angriff auf die Bevölkerungsstruktur, sondern ein Aufruf für ein friedliches Miteinander und eine entschlossenere Politik zur Bekämpfung von Gewaltverbrechen
    red
    Akt.