Tierisch klug
Gewusst? Deshalb soll das Schwein Glück bringen
Der Schornsteinfeger, das Kleeblatt, der Marienkäfer und das Schweinchen werden zum Jahreswechsel als Glücksbringer verschenkt. Warum eigentlich?
Die "Lucky Charms" oder Glücksbringer werden der Tradition nach zum Jahresende an die Liebsten verschenkt. Meistens so klein, dass man sie in der Brieftasche das ganze Jahr mit sich herum tragen kann. Glückssymbole sind beispielsweise der Schornsteinfeger, das vierblättrige Kleeblatt, das Marienkäferl, oder besonders beliebt - das Schwein.
Nach einem Mastbetriebs-Skandal nach dem Anderen, kann man sich berechtigterweise schon fragen, weshalb ausgerechnet die "arme Sau" ein Glücksbringer sein soll. Sie wird jetzt in den Augen der Österreicher weder besonders geschätzt, noch respektiert - also, warum ist das Marzipan-Ferkel plötzlich so wichtig?
Vor langer, langer Zeit
Das Schwein hatte nicht immer einen so schlechten Ruf wie heute. Bereits vor dem Mittelalter, im alten Griechenland wurde das Schwein nicht nur den Göttern geopfert, sondern in Schweden sogar als heiliges Zugtier des Wagens von Gott "Freyr" (Sonnengott und Gott der Fruchtbarkeit und der Jagd) abgebildet. In Europa also, war ein Schweinchen immer assoziiert mit Kraft, Wohlstand und sogar Reichtum.
Der göttliche Eber "Gullinbursti" hatte goldene Borsten und wurde verehrt.
Das Alte Testament allerdings war weniger begeistert von dem Allesfresser mit den Klauen. Da das Schwein nämlich trotz der gespaltenen Klauen kein Wiederkäuer ist, soll es unrein sein und hat prinzipiell am Teller nichts verloren. Jesus Christus soll dies aber für die Christen relativiert haben, weshalb diese Vorschrift nur noch im jüdischen Glauben Bestand hat.
In der fernöstlichen Astrologie sollen Menschen, die im Jahr des Schweins geboren sind, überdurchschnittlich zufrieden in ihrem Leben sein und gelten als Säulen für Harmonie, Freundlichkeit aber auch Konsequenz.
Schweinisches Wissen
Im Mittelalter galt ein Ferkel als Trostpreis für den Verlierer eines Wettspiels. Der Spieler hatte also "Schwein gehabt", weshalb diese Redewendung noch heute für unverdientes Glück gilt. Jemand mit einem Schweinchen im Stall galt ebenfalls als Glückspilz, da er ohne viel Aufwand den kleinen Allesfresser zur ausgiebigen und nachhaltigen Mahlzeit mästen konnte.
Zu Silvester wurden vor langer, langer Zeit sogar lebende Ferkel verschenkt. Dieser Brauch ist jedoch natürlich nicht mehr zeitgemäß, weshalb nur noch die Marzipan-Schweinderl übrig blieben. Na, Schwein gehabt!