Welt
Gletscherschmelze bringt Menschen-Knochen zum Vorschein
Im September fanden die Kantonspolizei und die Schweizer Luftwaffe auf dem Corbassière-Gletscher menschliche Knochen. Nun ist klar, wer dort starb.
Aufgrund der schmelzenden Gletscher tauchten im vergangenen Sommer im Kanton Wallis mehrmals menschliche Überreste auf. Im September fanden Einsatzkräfte der Luftwaffe und Kapo Wallis Knochen auf dem Corbassière-Gletscher. Nun wurden sie, in Zusammenarbeit mit der Polizei in Großbritannien, identifiziert, wie die Kantonspolizei Wallis in einer Medienmitteilung schreibt.
Nach dem Fund hatte die Polizei bereits vermutet, dass es sich um einen Mann handeln könnte, der seit dem 31. Dezember 1974 in der Gegend des Grand-Combin als vermisst gemeldet worden war.
Mit der DNA-Identifizierung konnte die Identität des Vermissten nun bestätigt werden. Es handelt sich dabei um einen britischen Staatsangehörigen, der zum Zeitpunkt seines Verschwindens 32 Jahre alt war.
Kantonspolizei Wallis führt vermehrt Suchflüge durch
Die Kantonspolizei Wallis erklärte im Sommer gegenüber 20 Minuten, wie es zum Fund kam. Es sei nicht nach bestimmten Personen gesucht worden. Jedoch seien infolge der rapiden Gletscherschmelze in diesem Sommer vermehrt Suchflüge nach diversen Vermissten durchgeführt worden.
"Im Rahmen der Vermisstensuche ermittelt die Kantonspolizei ständig nach neuen möglichen Spuren", schrieb die Kapo damals zum Einsatz. "Aufgrund der Gletscherschmelze begaben sich die Agenten der Kantonspolizei in Zusammenarbeit mit der Luftwaffe auf den Corbassière-Gletscher." Dort hätten sie "nach kurzer Suche" die Knochen gefunden.
Knochen auch auf weiteren Gletschern
Ende Juli und Anfang August waren auf dem Stockji- und auf dem Chessjen-Gletscher menschliche Überreste gefunden worden. Beim Skelett vom Stockji-Gletscher handelt es sich um einen Deutschen, der im Jahr 1990 von Chamonix über die Walliser Alpen nach Domodossola hatte laufen wollen. Er war am Zielort aber nie angekommen und galt seither als vermisst.