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Glücksspiellizenzen: Welche gibt es und wo gelten sie?

Auflagen für Glücksspiellizenzen unterscheiden sich von Land zu Land. Wir stellen ausgewählte vor und weisen auf Unterschiede hin.

Heute Redaktion
Glücksspiellizenzen: Welche gibt es und wo gelten sie?
Ohne Lizenz kein Spielvergnügen - zumindest nicht in Österreich.
Foto: Heather Gill/Unsplash

Glücksspiellizenzen – kaum ein anderes Thema sorgt in der Branche mehr für Verwirrung. Die Gesetzeslagen von Land zu Land ähneln einem Labyrinth. Hat der Glücksspieler sich mit einer vertraut gemacht, kommt es zur Überarbeitung seitens der Regierung und zu einer Sackgasse für den Glücksspieler.

Aber welche Glücksspiellizenzen gibt es eigentlich? Und kann ich in Österreich mit einer Lizenz aus dem exotischen Costa Rica oder dem sonnigen Malta meinem Vergnügen im Casino nachgehen? Fragen über Fragen, auf die wir in unserem Artikel eine Antwort geben möchten. Von Lizenzen aus Österreich über exotische Inseln, bis hin zu den Fjorden werden wir einige vorstellen.

Das Glücksspielmonopol in Österreich

Das Zocken im Internet sowie in Spielhallen ist in Österreich völlig legitim. Allerdings führt für Anbieter kein Weg an einer gültigen Lizenz vorbei! Nur so kann man das Spielvergnügen seinen Kunden auf legale Art und Weise anbieten. Glücksspiel-Anbieter, die den österreichischen Markt erobern möchten, müssen sich an das dortige Finanzministerium wenden. Sie regieren mit eiserner Hand über das 1989 veröffentlichte Glücksspielgesetz (GSpG) und sind für die ordnungsgemäße Umsetzung zur Erhaltung des Spielerschutzes zuständig. Zuletzt kam es 2022 zu einer Überarbeitung des GSpG, um den aktuellen Herausforderungen vorzugsweise dem Online-Glücksspiels gerecht zu werden.

Ausländische Lizenzen haben in Österreich keine Bedeutung. Somit dürfen Glücksspiel-Anbieter ohne österreichische Lizenz ihr Angebot im Inland nicht ausspielen. Anbieter, die sich dieser Regel widersetzen, werden mit zivilrechtlichen Strafvorschriften konfrontiert.

Die gemeinsame Glücksspiellizenz der Länder in Deutschland

Mit Beschluss des § 27a Glücksspielstaatsvertrag 2021 (GlüStV 2021) kam es zur Gründung der gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) mit Hauptsitz in Halle, Sachsen-Anhalt. Diese neue Institution selbst verteilt die Lizenzen aber nicht, dies obliegt nach dem Grundgesetz Art. 70 Abs. 1 GG vielmehr den einzelnen Bundesländern.

Sie hat sich der wichtigen Aufgabe verschrieben, Manipulationen an Spielautomaten zu überwachen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Dabei liegt ihr besonderes Augenmerk auf dem Spielerschutz, um den negativen Auswirkungen von Spielsucht entgegenzuwirken. Als verantwortungsbewusste Institution trägt sie somit maßgeblich dazu bei, ein faires und sicheres Glücksspielumfeld zu schaffen. Jegliche Online-Casinos mit einer ausländischen Lizenzierung sind in Deutschland gesetzlich verboten.

Malta Gaming Authority

Die Malta Gaming Authority (MGA) ist eine der führenden Regulierungsbehörden für Glücksspiele weltweit. Sie bietet Unternehmen und Spielern ein sicheres Umfeld, in dem sie spielen und wetten können. Die MGA stellt sicher, dass alle Lizenznehmer ihren Spielern ein angemessenes, sicheres und faires Spielerlebnis bieten. Einige der strengsten Richtlinien auf dem Markt wurden von der MGA erlassen, um den Spielern eine hohe Sicherheit zu gewährleisten.

In Europa ist sie einer der führenden Lizenzgeber im Bereich Glücksspiele, da sie von allen EU-Mitgliedsstaaten als regulatorisches Gremium anerkannt wird. Da Malta Teil des europäischen Gemeinschaftsrechts ist, gelten die Lizenzbedingungen der MGA auch innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR). Jedoch gilt es zu beachten, dass die Lizenzen der MGA beispielsweise in Deutschland und Österreich nicht anerkannt sind.

Gibraltar Gaming Authority

Seit dem Jahr 2005, als der Gambling Act in Kraft trat, haben Unternehmen die Gelegenheit, in dem britischen Überseegebiet eine Lizenz für Glücksspiele zu beantragen. Gibraltar hat diesbezüglich die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen zugunsten ihrer Lizenznehmer ausgelegt. Die Umstände in diesem Land sind äußerst begünstigend für Anbieter, die eine Genehmigung für das Glücksspiel anstreben.

Die Glücksspielbehörde fordert von allen Lizenzinhabern eine strikte Einhaltung ihrer Auflagen. 

Die Auflagen umfassen unter anderem:

  • Bereithaltung ausreichender finanzieller Ressourcen für die Auszahlung von Gewinnen
  • effektive Maßnahmen zum Schutz der persönlichen Daten
  • Wahrung der Spieler-Privatsphäre

Die Einhaltung dieser Vorgaben ist unverzichtbar, um den hohen Standards der Behörde gerecht zu werden und ein sicheres und vertrauenswürdiges Glücksspielerlebnis zu gewährleisten. Zu den Pflichten der Gibraltar Gaming Authority gehört auch die Überwachung der technischen Leistungsfähigkeit der Spiele.

Curacao Gaming License

Die 60 Kilometer von Venezuela entfernte tropische Insel Curacao, die zum Königreich der Niederlande gehört, ist bekannt dafür, dass sie EU-konforme Lizenzen für Online-Casinos ausstellt. Diese Lizenzen sind äußerst begehrt, da die Anforderungen für eine Konzession vergleichsweise niedrig ausfallen. In der Tat gibt es im Vergleich zu anderen Lizenzen nur wenige Vorschriften, die den Spielerschutz betreffen.

Es gibt keine gesetzliche Vorgabe für die Festlegung von Limits oder eine Überprüfung der technischen Systeme. Allerdings beschweren sich Glücksspieler im Internet immer wieder, dass im Falle von Konflikten nicht viel Unterstützung von den lokalen Behörden zu erwarten ist. Dennoch darf man hier nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, Kontaktversuche können zum Erfolg führen.

Staatliche Lizenzierung aus Costa Rica

Auch auf dem Festland Mittelamerikas werden Lizenzen vonseiten der Regierung Costa Rica an Glücksspielunternehmen vergeben. Etwas merkwürdig, wenn man bedenkt, dass der eigenen Bevölkerung das Glücksspiel untersagt ist. Und trotzdem vergibt Costa Rica jährlich hunderte Lizenzen, dabei ist es aufgrund der geringen Anforderungen ein Paradies für schwarze Schafe der Branche. Die Vergabe liegt direkt in den Händen der Regierungsbehörden, hierbei bleibt anzumerken, dass sie den Anbietern für die Vergabe einer Lizenz horrende Gebühren abverlangen.

Obwohl die Online-Casinos eine staatliche Genehmigung für ihr Angebot erhalten, macht die Regierung keinen Anschein danach, das Glücksspiel entsprechend zu regulieren. Stattdessen scheint Costa Rica sich lediglich auf den Verkauf von Lizenzen zu fokussieren, um möglichst viel Geld in die Staatskassen zu spülen.

Schwedische Spielinspektion

Seit dem 01.01.2019 ist in Schweden ein neues Gesetz zum Glücksspiel in Kraft getreten. In diesem Gesetz wurde beschlossen, dass alle Glücksspiel-Anbieter, die im Land ansässig sind, eine Lizenz von der schwedischen Glücksspielbehörde besitzen müssen. Ausländische Casinos, die keine schwedische Lizenz vorweisen können, sind für Spieler aus Schweden nicht zugänglich und somit unerlaubt.

Die schwedische Regierung geht in puncto Spielerschutz rigoros vor! Jeder Kunde muss die Option besitzen, bestimmte Spielinhalte auszublenden. Anders als in anderen Ländern können Glücksspieler nur einmalig einen Willkommensbonus bei Neuanmeldung in Anspruch nehmen. Überdies sind ausschließlich Spiele gestattet, die von der zuständigen Behörde zugelassen und geprüft wurden.

Fazit zu Glücksspiellizenzen

Ausländische Lizenzen haben in Österreich keine Bedeutung.
Ausländische Lizenzen haben in Österreich keine Bedeutung.
Foto: Carl Raw/Unsplash

Es ist deutlich geworden, dass eine Lizenzierung für Glücksspielunternehmen aufgrund der verschiedenen Rechtsvorschriften und Rahmenbedingungen in jedem Land anders ist. In einigen Ländern werden strenge Richtlinien verhängt, um ein sicheres und faires Spielerlebnis zu gewährleisten, in anderen hingegen nicht. Es ist daher ratsam, vor Glücksspiel sorgfältig die Lizenzierung des Anbieters zu überprüfen, damit man sich als Spieler nicht auf riskantes Terrain begibt.

red
Akt.