Formel-1-Krach
Horner schießt im Streit mit Wolff zurück
Die nächste Runde im Verbal-Schlagabtausch zwischen Christian Horner und Toto Wolff. Der Red-Bull-Mann feuerte nun gegen den Mercedes-Boss.
Zu Saisonbeginn war es Horner selbst, der für Negativ-Schlagzeilen sorgte. Eine enge Mitarbeiterin warf dem 50-Jährigen grenzüberschreitendes Verhalten vor, der Red-Bull-Konzern schaltete einen Untersuchungsanwalt ein. Horner wurde freigesprochen – vor allem aufgrund der Unterstützung der thailändischen Red-Bull-Mehrheitseigentümer, der Familie Yoovidhya. Horner hatte sich nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz den Thailändern zugewandt und sitzt – allen Vorwürfen zu Trotz – scheinbar fester im Sattel denn je zuvor.
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Red-Bull-Bewerbungen bei anderen Teams?
Trotzdem wurden im Weltmeister-Team tiefe Risse deutlich. Einerseits zwischen der österreichischen Red-Bull-Fraktion rund um Motorsportkonsulent Helmut Marko, Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und Dreifach-Weltmeister Max Verstappen und andererseits Horner und Chalerm Yoovidhya, dem Familienoberhaupt der Thailänder. So sahen viele Experten auch den Abgang von Star-Designer Adrian Newey, der kündigte, den Konzern mit Ende des Jahres verlassen wird, als Anzeichen dafür, dass der dominierende Rennstall der Formel 1 auseinanderbröckeln könnte.
Am Rande des Rennwochenendes in Miami wurde hinter vorgehaltener Hand getuschelt, dass sich aktuell besonders viele Red-Bull-Mitarbeiter bei anderen Teams bewerben. McLaren-Boss Zak Brown und Mercedes-Teamchef Wolff deuteten an, viele Bewerbungen von Red-Bull-Teammitgliedern zu erhalten. Gerüchteweise soll sogar der langjährige Sportdirektor des österreichischen Teams, Jonathan Wheatley, mit einem Abgang liebäugeln.
Horner-Konter Richtung Wolff
Horner selbst zeigte sich auf die Gerüchte angesprochen nicht sonderlich besorgt, nützte die Gelegenheit aber, um seinem Intimfeind Wolff noch einmal eine Breitseite mitzugeben. "Ich habe keine Bedenken hinsichtlich der Stärke und der Breite des Teams. Natürlich wird es immer wieder Bewegung zwischen den Teams geben", so der Brite. Und schob hinterher: "Ich weiß nicht, wie viele Leute wir dieses Jahr von McLaren geholt haben. Von Mercedes haben wir 220 Leute von ihrer Motoren-Abteilung zu Red Bull Powertrains geholt", ergänzte Horner. Red Bull Powertrains ist die Motoren-Abteilung der Bullen, die ab 2026 ja selbst Antriebseinheiten herstellen wird. "Wenn es also um den Verlust von Personal geht, machen mir die 220 ein bisschen mehr Sorgen als vielleicht ein oder zwei von uns", stichelte Horner.
Wolff teilte gegen Mintzlaff aus
Bereits zuvor zeigte sich Wolff bissig in Richtung Red Bull. Der Österreicher macht keinen Hehl daraus, Dreifach-Weltmeister Verstappen unter Vertrag nehmen zu wollen. "Ich finde, dass sich Toto Wolff auf seine Herausforderungen konzentrieren sollte. Davon hat er genug. Und es hat auch was mit Respekt zu tun, wenn ich immer wieder über das Personal anderer Teams spreche. Das gehört sich nicht", richtete Red-Bull-Geschäftsführer Mintzlaff Wolff via "Bild" aus. Der Österreicher konterte daraufhin im "ORF": "Ich weiß nicht, was der Typ will. Vielleicht will er in der Zeitung stehen oder sie (Red Bull, Anm.) haben ihm gesagt, dass er das sagen soll. Ich habe großen Respekt vor der österreichischen Seite. Max ist ein Produkt von Helmut Marko. Warum da jetzt solche Aussagen kommen, weiß ich nicht."
Auf den Punkt gebracht
- Im Streit zwischen Christian Horner und Toto Wolff feuert der Red-Bull-Mann gegen den Mercedes-Boss zurück
- Trotz interner Spannungen und Gerüchten über Mitarbeiterabgänge zeigt sich Horner unbeeindruckt und kontert die Anschuldigungen von Wolff
- Der Verbalschlagabtausch zwischen den beiden Formel-1-Größen setzt sich fort, während die Zukunft des Red-Bull-Teams und mögliche Personalwechsel im Fokus stehen