Wider die Wissenschaftsskepsis

ISTA forciert Wissenschaft zum Angreifen und Verstehen

Was tun gegen Klimawandelleugnung und Wissenschaftsskepsis? Das ISTA baut seine Angebote im Bereich Wissenschaftsvermittlung deutlich aus.

Lydia Matzka-Saboi
ISTA forciert Wissenschaft zum Angreifen und Verstehen
Neugierde wecken, Menschen für Wissenschaft zu begeistern und den direkten Dialog mit der Gesellschaft zu stärken, das sind Ziele von ISTA, dem Institute of Science and Technology Austria in Klosterneuburg.
© ISTA | Anna Stöcher

Das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) will Wissenschaft für Kinder, Jugendliche, aber auch die breite Öffentlichkeit zugänglicher machen und baut unter der Marke "VISTA" seine Angebote im Bereich Wissenschaftsvermittlung deutlich aus. Unter anderem ist ein eigenes Gebäude dafür vorgesehen. Der Spatenstich für das "VISTA Science Experience Center" soll am Freitag am ISTA-Campus in Klosterneuburg (NÖ) erfolgen.

"Es geht darum, Neugier zu wecken, Menschen für Wissenschaft zu begeistern und den direkten Dialog mit der Gesellschaft zu stärken. Ein besseres Verständnis darüber, wie Wissenschaft neues Wissen schafft, fördert auch das Vertrauen in die Wissenschaft", erklärt Christian Bertsch, der den Bereich Wissenschaftsvermittlung leitet, im Rahmen einer Pressekonferenz im Wiener Museumsquartier. Das soll auch den "naiven Stereotypen vom verrückten Professor mit komischen Frisuren und einem weißen Mantel" entgegenwirken.

Der Fokus des ISTA liegt seit rund 15 Jahren auf Spitzenforschung in den Naturwissenschaften, Mathematik und Computerwissenschaften. Gemessen an Publikationen in Relation zur Institutsgröße gehört das Institut laut "Nature Index 2019" mit rund 1.100 Mitarbeitenden und 78 Forschungsgruppen zu den Top-3-Forschungseinrichtungen weltweit.

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    Was tun gegen Klimawandelleugnung und Wissenschaftsskepsis? Das ISTA (Institute of Science and Technology Austria) baut seine Angebote im Bereich Wissenschaftsvermittlung deutlich aus.
    Was tun gegen Klimawandelleugnung und Wissenschaftsskepsis? Das ISTA (Institute of Science and Technology Austria) baut seine Angebote im Bereich Wissenschaftsvermittlung deutlich aus.
    © ISTA | Natascha Kokart

    Neugierde und Kreativität früh wecken

    Die Förderung des Wissenschaftsverständnisses sei aber schon in den Gründungsdokumenten fest verankert worden. Einen deutlichen Schub habe es bereits im Jahr 2021 durch die Bestellung der Neurowissenschafterin Gaia Novarino zur ISTA-Vizepräsidentin für Science Education gegeben.

    "Wir haben unsere Angebote für die Bevölkerung ausgebaut und ein eigenes Science Education Team geschaffen, das im letzten Jahr auf 12 Personen angewachsen ist", sagt Neurowissenschafterin Gaia Novarino vom ISTA. Unter der neuen Marke "VISTA Science Experiences" sind die diversen Aktivitäten des ISTA im Bereich Wissenschaftsvermittlung jetzt zusammengefasst. Mit dem Ansatz, spannende Materialien zu entwickeln und diese über die Lehrkräfte als Multiplikatoren an die Schulen zu bringen, könnten viele Kinder und Jugendliche erreicht werden – aus allen sozialen Schichten.

    Jagd auf Fakenews in sozialen Medien

    Das Team habe 2022 mit 500 Schülern direkte Interaktionen gehabt. "2023 waren es dann bereits 10.000 direkte Interaktionen und dazu 20.000 indirekte über die Lehrerinnen und Lehrer, die mit unseren Materialien arbeiten", erklärt Bertsch.

    Generell bietet das ISTA Angebote nicht nur am Campus an, sondern bringt Wissenschaft auch dorthin, wo die Menschen sind – zum Heurigen, in Parks, in Jugendzentren, in Schulen oder auf TikTok. "Wir holen die Menschen bei ihren Alltagserfahrungen und Lebensrealitäten ab und schauen, wo hier der Wissenschaftsbezug ist“, erklärt Bertsch.

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      Neues ISTA-Laborgebäude wurde feierlich eröffnet
      Neues ISTA-Laborgebäude wurde feierlich eröffnet
      Helmut Graf

      Wer gute Entscheidungen treffen will, müsse Informationen beschaffen, sortieren und bewerten können. Dabei möchten VISTA-Projekte wie z.B. "FakeHunter" unterstützen, bei dem Jugendliche lernen, Fakes mit Wissenschaftsbezug im Internet zu erkennen. Ab Oktober sind "FakeHunter"-Materialien auch Teil der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrer, die Digitale Grundbildung unterrichten. Über dieses Lehrpersonal würde man wiederum 10.000 Schülerinnen und Schüler erreichen, die diskutieren, wie man Fakes in den sozialen Medien erkennen kann, erklärt Bertsch.

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