"Zitterte am ganzen Körper"

Mädchen (13) missbraucht – Schwester fand Opfer per App

Zwei Wiener sollen ein Mädchen missbraucht haben. Während ein Angeklagter gestand, bestritt der andere, das Alter der 13-Jährigen gekannt zu haben.

Christian Tomsits
Mädchen (13) missbraucht – Schwester fand Opfer per App
Die beiden Angeklagten vor Gericht. Der ältere Verdächtige befindet sich wegen Fahrerflucht nach Fahren unter Drogeneinfluss bereits in Haft – bekam nun noch 2 Jahre obendrauf.
Sabine Hertel

Die schrecklichen Vorwürfe erinnern an den furchtbaren Fall Leonie (✝13): Zwei serbisch-stämmige Männer (17, 23) sollen am 26. November 2022 in Wien eine 13-Jährige von der Straße mit Drogen gelockt und zu sich nach Hause mitgenommen haben.

Videos zeigen beeinträchtigtes Mädchen

TikTok-Videos sollen belegen, wie das Opfer immer weiter in den Drogenrausch abrutschte, während die beiden Männer sich ihr körperlich näherten. Als die 13-Jährige schwer beeinträchtigt von den Drogen war, fielen die beiden über sie her, wie ein DNA-Gutachten belegte.

Bist du Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe!
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133

Als am nächsten Tag die ältere Schwester das Opfer mittels Handy-Ortung aufspürte und an die Wohnungstüre hämmerte, war die zierliche Schülerin (sie wog nur 35 Kilogramm) in einem dramatischen Zustand. "Sie zitterte am ganzen Körper und konnte nicht einmal ihre Schuhe selbst anziehen", so die Aussage der Zeugin.

Der Ältere gestand beim zweiten Verhandlungstag am Montag am Wiener Landl: "Ich schäme mich, mit einem Kind geschlafen zu haben". Der jüngere, bereits dreifach vorbestrafte Angeklagte (mittlerweile 19) bekannte sich nicht schuldig. Er habe das wahre Alter des Mädchens nicht gekannt.

Laut Anklage habe die Schülerin den Burschen jedoch nach anfänglichen Neckereien ihr wahres Alter genannt – trotz Make-up war das Mädchen als Kind erkennbar. "Es war ihnen einfach wurscht", polterte der Staatsanwalt und bezeichnete den leugnenden Angeklagten als "unbelehrbar", nannte seine Verantwortung "absurd".

Prozess wegen Vergewaltigung in Wien vertragt

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    Nun wird am Wiener Landesgericht ein neuer Fall verhandelt, der grausam an den Fall Leonie erinnert – glücklicherweise überlebte ...
    Nun wird am Wiener Landesgericht ein neuer Fall verhandelt, der grausam an den Fall Leonie erinnert – glücklicherweise überlebte ...
    Sabine Hertel

    Milde Urteile: Je zwei Jahre Haft

    Das milde Urteil: Je 2 Jahre Haft. Während der Ältere die Strafe zur Gänze unbedingt ausfasste, die auf eine bereits bestehenden zweijährigen Haftstrafe dazukam und akzeptierte, bekam der jüngere die Strafe teilbedingt ausgesprochen. Er muss auch wegen eines Widerrufs vorangegangener bedingter Strafen (5 Monate) insgesamt 13 Monate absitzen und erbat sich Bedenkzeit – sein Urteil ist daher nicht rechtskräftig.

    Das war Leonie (†13)

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      Leonie liebte Tiere: Hier mit Kater Felix, der 13 Jahre alt ist,...nur so alt durfte Leonie werden.
      Leonie liebte Tiere: Hier mit Kater Felix, der 13 Jahre alt ist,...nur so alt durfte Leonie werden.
      privat (von Eltern ausgesucht)

      Der "Fall Leonie" hatte 2021 ganz Österreich schockiert und tut es auch noch heute.

      Leonie (13) hatte den Abend des 25. Juni 2021 mit ihrer besten Freundin (15) in Tulln (NÖ) verbracht, schrieb über das Handy der Freundin einen 27-Jährigen an und bat diesen, sie nach Wien zu chauffieren. Dort ging sie mit einem 20-Jährigen und 23-Jährigen mit in die Wohnung eines 19-Jährigen. In der Mini-Bleibe in Wien soll Leonie eine lebensbedrohliche Überdosis Drogen verabreicht bekommen haben. Selbst als das Mädchen wegkippte, soll sie weiter mehrmals vergewaltigt worden sein – bis sie starb. Ihre Leiche wurde am nächsten Tag auf einem Grünstreifen in Wien-Donaustadt gefunden, wo sie die Täter gemeinsam abgelegt hatten.
      18 Monate nach Leonies Tod und nach mehrmonatigem Prozess wurden am 2. Dezember 2022 am Wiener Landesgericht drei Afghanen (23, 19, 20) wegen Mordes und Vergewaltigung schuldig gesprochen. Der 23-Jährige bekam lebenslange Haft, der  Wohnungsinhaber (19) 20 Jahre Haft, der bis dato unbescholtenen "Ex-Freund" (20) des Mädchens fasste 19 Jahre Haft aus – rechtskräftig.

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