Life

Mehr als nur günstig: Dacias neuer Duster

Die zweite Generation des Dusters bleibt den niedrigen Preisen treu und überzeugt beim Verbrauch. Der neue Look betont die Offroad-Fähigkeiten.

Heute Redaktion
Teilen

Wie aus der Werbung bekannt, positioniert sich Dacia nicht als Lifestyle- sondern als Vernunftmarke. Mit Technik von der Mutter Renault will man solide Fahrzeuge zum kleinen Preis anbieten – etwas, das mit dem neuen Duster erneut gelungen ist.

Der Einstiegspreis für das SUV liegt bei 11.990 Euro, wir testeten die Spitzenversion "Prestige" mit dem 110-PS-Dieselmotor und Vierradantrieb um 19.790 Euro. Die hat als Serienausstattung etwa Tempomat, Leichtmetallfelgen, Navi und Rückfahrkamera; dazu kommen noch einige Extras wie eine automatische Klimaanlage, ein schlüsselloses Zugangssystem (alles Neuheiten bei der zweiten Generation), eine 360-Grad-Kamera oder beheizbare Vordersitze. So kommen wir auf einen Gesamtpreis von 21.600 Euro.

Das Außen-Design des Dusters wurde natürlich überarbeitet, was man am schnellsten am neuen Kühlergrill und den neuen Rücklichtern erkennt. Und zwischen den vorderen Radkästen und den Türen gibt es jetzt ein abstehende, vertikales Schutzplastik, dass die Offroad-Kompetenz des Wagens betonen soll. Insgesamt gefällt der neue, dynamischere und bulligere Look sehr gut.

Keine Angst im Wald

Und die ist tatsächlich vorhanden: Es ist immer schön, ein SUV zu fahren, mit dem man auch wirklich ins Gelände kann. Der Vierradantrieb hat ein Sperrdifferential und der erste Gang ist so kurz übersetzt, dass man problemlos mit der Zweiten losfahren kann. Die Bodenfreiheit beträgt 21 Zentimeter und die Überhänge sind entsprechend kurz mit Böschungswinkeln von 30 Grad vorne und 33 Grad hinten.

Viel öfter wird man aber wohl auf Straßen unterwegs sein, und da überzeugt uns in den Kurven das Fahrwerk und insgesamt der Motor mit seinen 260 Nm Drehmoment – 100 mehr, als bei der Einstiegsversion mit Benzinmotor. Besonders erwähnenswert ist auch der Verbrauch: 6 Liter auf 100 Kilometer sind durchaus machbar; selbst wenn man bei großer Kälte flott unterwegs ist, kommt man mit nur knapp über 7 Litern aus.

Wenn wir schon bei Litern sind: Der Kofferraum fast bei unserer Ausführung (Allrad und Reserverad) 376 Liter; wer auf den Ersatzreifen verzichtet, bekommt 411 Liter. Beim Frontantrieb vergrößert sich das Volumen auf auf 445 Liter. In allen Versionen gibt es jetzt aber mehr Stauraum im Innenraum, etwa mit einem Fach unter dem Beifahrersitz. Die Sitze bieten jetzt mehr Komfort als früher dank neuem Rahmen und dichterer Schaumstoffpolsterung, allerdings sind die Einstellungsmöglichkeiten doch recht rudimentär. Sitzpositionen sind ja von Mensch zu Mensch verschieden und daher schwer vergleichbar, wir sind aber nicht ganz glücklich geworden.

Eigener Charme

Trotzdem haben wir uns im Duster insgesamt wohl gefühlt, allerdings merkt man am neuen Armaturenbrett, das hier die Ingenieure und nicht die Designer das Sagen gehabt haben: Es lässt sich alles gut bedienen und ist logisch aufgebaut, aber hier verschmelzen runde Elemente mit eckigen, Vertiefungen mit Erhöhungen – das ist optisch eher zweifelhaft, was schade ist. Denn die neuen Drehschalter der Klimaanlage sind richtig chic gelungen und haben eine sehr gute Haptik.

Ähnlich verhält es sich mit dem gut reagierenden Touchscreen: Wer auf 1980er-Computerspiele steht, dem wird die Farbgebung gefallen, andere werden vielleicht mit der Stirn runzeln. Wir finden es irgendwie sympathisch und witzig.

Und so lässt sich der Duster auch insgesamt beschreiben: Sympathisch. Für relativ wenig Geld bekommt man alles, was man zum Autofahren braucht, vor allem wenn man außerhalb der Stadt lebt. Wer mehr will, muss auch mehr zahlen.

Mehr zum Thema