Gesundheit
Mikroplastik! Babynahrung nicht in Mikrowelle erwärmen
Babynahrung, die in Plastikverpackung kommt, sollte nicht in der Mikrowelle erwärmt werden. Mikroplastikpartikel könnten die Nahrung verunreinigen.
Jeder, der Kinder hat, weiß: Eltern sind für alles dankbar, das im Baby-Alltag Zeit spart. So kann es unglaublich praktisch sein, schnell etwas in der Mikrowelle aufzuwärmen. Experten warnen jedoch davor, dass der zeitsparende Hack die Babynahrung verunreinigen könnte. Denn Babynahrung wird oft in Plastikbeuteln geliefert und durch das Erwärmen in der Mikrowelle werden viele Mikroplastikpartikel freigesetzt und landen im Brei. Dabei handelt es sich um winzige Plastikteilchen, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, aber oft giftige, umweltschädliche Chemikalien enthalten. Das fand ein Team von Lebensmittelwissenschaftlern, Ingenieuren und Umweltspezialisten der Universität Nebraska-Lincoln heraus. Wöchentlich nehmen wir unwissentlich bis zu einer Kreditkarte voll davon auf, die sich in Nase und Rachen festsetzen oder im Kot landen kann.
Babynahrung aus der Plastikverpackung
Die Wissenschaftler kauften eine Reihe von mikrowellengeeigneten Babynahrungsprodukten und testeten sie in ihrem Labor. Da sie nicht das Essen selbst, sondern die Reaktion der Behältnisse auf das Erhitzen in der Mikrowelle beobachteten, entfernte das Team das Essen und wusch die Beutel. Dann füllten sie einige von ihnen mit nanoreinem deionisiertem Wasser, um wässrige Lebensmittel zu simulieren, und andere mit 3 Prozent ACS-Essigsäure, um säurehaltige Lebensmittel zu simulieren. Die Behälter wurden unterschiedlich lange in der Mikrowelle erhitzt und im Anschluss wurde gemessen, wie viele Plastikteilchen in den simulierten Lebensmitteln gelandet waren. Außerdem lagerten sie mit Wasser und Essigsäure gefüllte Behälter im Kühlschrank, um zu beobachten, wie viel Kunststoff freigesetzt wurde, ohne dass das "Essen" erwärmt wurde.
Große Mengen Mikroplastik im Essen
Die Ergebnisse der Studie, die in der Fachzeitschrift Environmental Science & Technology veröffentlicht wurde, zeigen, dass die Menge an freigesetztem Mikroplastik zwar sehr unterschiedlich war, nichtsdestotrotz enthielten alle simulierten Babynahrungsproben große Mengen davon. So enthielt der Inhalt eines Beutels, der sechs Monate lang gekühlt wurde, etwa 580.000 Mikroplastikteilchen mit einer Größe von einem bis 14 Mikrometern. Derselbe Behälter gab dann weitere vier Millionen Partikel an die Babynahrung ab, als diese in der Mikrowelle erhitzt wurde.