"Mit 50 bist du ja nur noch Restef*ck!"

Dreimal hintereinander und das gleich an drei verschiedenen Locations. Nicht schlecht für eine 60-Jährige! Barbara Balldini spielt ihr Programm "Flachgelegt" am 9. Februar im Wiener CasaNova, am 10. Februar im Wiener Orpheum und am 11. Februar in der Wiener Kulisse. Die Dame hat jetzt offenbar mehr Energie als je zuvor: "Mir geht es ausgezeichnet, ich habe zehn Kilo abgenommen und aufgehört zu Rauchen, mache viel Sport und ernähre mich gesund." Warum sie nach 46 Jahren des blauen Dunstes Schluss mit den Zigaretten gemacht hat ist leicht erklärt: "Ich habe mir gedacht '60 ist kein Schas! Barbara, du willst doch ein wildes Mädchen sein in deinem Körper einer alten Frau. Aber du willst auch Luft kriegen und Spaß haben!'" Spaß hat Balldini nach wie vor nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Bett…

Aber trotz der Rauchentwöhnung und der Erschlankung ist sich die Vorarlbergerin Balldini klar, dass man in diesem Alter auf eine andere Art attraktiv wird, zumindest in der allgemeinen Wahrnehmung: "Mit 60 bist du eh nur noch Restef*ck. Eigentlich: Du bist schon mit 50 ja nur noch Restef*ck!", lacht Balldini, "aber 60 geht dann schon gar nicht mehr. Man kann sich eine Frau mit 60 gar nicht mehr im Bett vorstellen, und wenn dann nur noch in furchtbaren Fantasien." 

In Wirklichkeit hat die typische Frau in dieser Altersklasse aber vieles, von dem die Jüngeren nur träumen können, findet die Pädagogin: "Ihre Hemmungslosigkeit, ihre Erfahrung und ihr 'Scheiss-Dir-Nichts-Gefühl'. Es ist ihr egal, ob irgendwo etwas hängt, oder ob sie gut genug rasiert ist an den Beinen oder zwischen den Beinen. Eine 60-jährige Frau ist hoffentlich so dermaßen hemmungslos und entspannt, dass alle jungen Männer nur 'Hurra' schreien können." 

"60 ist das neue 50. Und 50 ist das neue 40", lacht Balldini und verweist im "Heute"-Talk, dass ihr die jungen Menschen, konkret jene der Generation Z, sexuell manchmal suspekt sind: "Das ist fast schon beängstigend: Die Gen Z’s sind eher an Kuscheln und Händchen halten interessiert. Schuld daran sind viel zu viele Pornos und viel zu viele Bilder. Wenn du nicht so perfekt aussiehst wie die anderen, dann willst du dich auch nicht nackt ausziehen. Die Jugend hat ganz schlechtes Körpergefühl und zieht sich nicht mehr aus. Nur mehr kuscheln und Händchen halten."

Die Kabarettistin ist aber froh, dass sie diese Themen auch ganz offen in ihren Shows anspricht und die vielen jungen Leute im Publikum mit großen Ohren zuhören. Tabus gibt es keine und bei aller Ernsthaftigkeit gibt es bei "Flachgelegt" vor allem auch viel zum Lachen. Und Spaß ist auch das, was sich Balldini für ihre eigene Zukunft vorgenommen hat: "Ich habe das Gefühl, ich bin durch, mich kann nichts mehr erschüttern. Was soll mir noch passieren? Der Tod ist fix und bis dahin mache ich nur mehr Party!" Für alle drei Wiener Shows von "Flachgelegt" gibt es noch Karten.

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