Paxlovid-Ankündigung

Neue Corona-Ansage von Rauch lässt aufhorchen

Seit Wochen kritisieren Experten einen fatalen Fehler im Corona-Management. Nun kündigt Grünen-Minister Johannes Rauch eine Änderung an.

Newsdesk Heute
Neue Corona-Ansage von Rauch lässt aufhorchen
Johannes Rauch kündigt an, dass eine neue Lieferung an Corona-Medikamenten nach Österreich kommt.
Denise Auer

In den sozialen Netzwerken herrscht seit Wochen Aufruhr. Der Grund: Nachdem Österreich bereits seit Monaten alle Corona-Maßnahmen fallengelassen hat, war offenbar auch das Medikament Paxlovid nirgends erhältlich. Das Schluckmedikament des Pharma-Riesen Pfizer soll laut einer Studie bei Einnahme innerhalb von drei Tagen nach Auftreten der ersten Covid-19-Symptome Hochrisiko-Patienten in 89 Prozent der Fälle vor einer Hospitalisierung und einem tödlichen Verlauf bewahren. Auch bei Erwachsenen mit normalem Risiko soll es die Zahl der notwendigen Krankenhausaufenthalte um 70 Prozent reduzieren. Nur: Zu haben war es kaum.

Erhältlich ist es eigentlich auf Rezept in den Apotheken. Der Wiener Uni-Professor Nikolaus Forgó bekam das Medikament allerdings erst beim 30. Anlauf, wie er auf Twitter schreibt: "Um an diese (ärztlich verschriebene) Packung Paxlovid zu gelangen, habe ich gerade in 29 Wiener Apotheken erfolglos angerufen, weil es NICHT LIEFERBAR sei. Die 30. hatte noch eine Packung. In einer Covid19-Welle." Ein Restbestand, wie es auch in anderen Apotheken - derzeit noch - der Fall ist. Eine alarmierende Situation für den Top-Experten Ulrich Elling: "Das wird Leben kosten", sagt der Molekularbiologe gegenüber "Heute".

Montag soll neue Lieferung kommen

Das soll sich nun ändern, wie Grünen-Gesundheitsminister Johannes Rauch ankündigt: "Paxlovid wird spätestens ab Montag wieder flächendeckend in den österreichischen Apotheken verfügbar sein. Apotheken werden ab heute die bestehenden Vorräte so verteilen, dass regionale Ungleichheiten ausgeglichen werden. Das habe ich in intensiven Gesprächen mit der Apothekerkammer erreicht. Zusätzlich werden wir überzählige Vorräte aus Spitälern für die Apotheken verfügbar machen. Risikopatient:innen haben so überall rasch Zugang zu dem Medikament, das vor einer schweren Corona-Erkrankung schützt", so Rauch auf X.

Und: "In den nächsten ein bis zwei Wochen wird eine neue Lieferung in Österreich eintreffen. Damit können wir die Verfügbarkeit von Paxlovid ab sofort durchgängig sicherstellen. Dass solche regionalen Engpässe überhaupt auftreten konnten, ist inakzeptabel. Meldungen, wie viele Packungen von den Apotheken abgegeben wurden, waren unvollständig. Informationen über den Lagerstand in den Apotheken haben weder das Ministerium noch die Apothekerkammer. Das gilt im Übrigen auch für den Influenzaimpfstoff, von dem wir 1 Mio Stück für das öffentliche Impfprogramm gekauft haben. Nach unseren Informationen muss ein Drittel noch in Apotheken und Arztpraxen liegen."

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    Die Corona-Variante "Pirola" bringt ungewöhnliche Symptome hervor: Durchfall
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    Getty Images/iStockphoto

    Auch Klagen bei Influenza-Impfung

    Dennoch würden Patienten klagen, dass kein Impfstoff verfügbar sei, so der Gesundheitsminister am Samstag. "Der Bund hat Arzneimittel für zig-Millionen an Steuergeld beschafft. Apothekerkammer, Ärztekammer, Pharma-Großhandel und die weiteren Partner haben die Verteilung und Verimpfung effektiv zu organisieren. Das werde ich in den kommenden Gesprächen sehr deutlich machen", so der Grünen-Politiker.

    red
    Akt.