Hardware-Review

Nothing Ear (a) im Test – Kopfhörer-Kracher für 99 Euro

Das Technologie-Unternehmen Nothing hat zwei neue Kopfhörer vorgestellt. Im Test zeigt sich das günstigere Modell Nothing Ear (a) als echter Kracher.

Rene Findenig
Nothing Ear (a) im Test – Kopfhörer-Kracher für 99 Euro
Viel Leistung, toller Klang, tiefer Preis, cooles Design: Die neuen Nothing Ear (a) im Test.
Rene Findenig

Angefangen hat bei Nothing alles mit Kopfhörern, nun hat das Unternehmen nach dem Smartphone Nothing Phone (2a) gleich zwei neue Earbuds vorgestellt. Die Nothing Ear gibt es um 149 Euro, die Nothing Ear (a) bereits um 99 Euro. Und die günstigeren Modelle zeigen sich im "Heute"-Test als echter Preiskracher, denn viel unterscheidet die beiden Kopfhörer beim Funktionsumfang und der Ausstattung nicht. Wie die große Schwester besitzt Nothing Ear (a) ein einzigartiges Design, gute Verarbeitung, die Unterstützung von hochauflösenden Codecs und eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC). Damit sind es die bisher besten Buds 2024.

Nothing Ear (a) kommt in den Farben Schwarz, Weiß (Testgerät) und Gelb auf den Markt. Damit sind die Ear (a) das erste Produkt des Unternehmens, das nicht nur in Schwarz und Weiß erhältlich ist. Das Design ist einzigartig, wie man es von Nothing kennt: Die je rund 4,8 Gramm leichten Buds liegen in einem Ladebehälter mit transparentem Deckel, der anfangs etwas ungewohnt zu öffnen ist. Dafür gleiten die Buds leicht in ihre magnetischen Halterungen und im Ohr sitzen sie äußerst angenehm. Während sie im Ohr fast vergessen werden, fallen sie auch bei Sport nicht raus. Für verschiedene Ohrgrößen werden mehrere Silikonaufsätze mitgeliefert.

1/10
Gehe zur Galerie
    Angefangen hat bei Nothing alles mit Kopfhörern, nun hat das Unternehmen nach dem <a data-li-document-ref="120023480" href="https://www.heute.at/s/nothing-phone-2a-cooles-design-fairer-preis-120023480">Smartphone Nothing Phone (2a)</a> gleich <a data-li-document-ref="120031923" href="https://www.heute.at/s/nothing-stellt-gleich-zwei-neue-ear-kopfhoerer-vor-120031923">zwei neue Earbuds vorgestellt</a>.
    Angefangen hat bei Nothing alles mit Kopfhörern, nun hat das Unternehmen nach dem Smartphone Nothing Phone (2a) gleich zwei neue Earbuds vorgestellt.
    Rene Findenig

    Wenig Unterschiede zum Spitzenmodell, hervorragende App

    Geschützt sind die Buds per IP54-Zertifizierung gegen Staub und Spritzwasser, das Case besitzt dagegen nur einen IPX2-Schutz gegen Tropfwasser. Hier gibt es einen der wenigen Unterschiede zu den teureren Nothing Ear, deren Case IP55-geschützt ist. Abseits davon kann der Ladebehälter der teureren Modelle auch kabellos geladen werden, bei den Ear (a) ist man auf kabelgebundenes Laden beschränkt. Ein Ladekabel liefert Nothing im Karton gleich mit. Außerdem unterstützt Nothing Ear zusätzlich den hochauflösenden LHDC-Codec, dafür gibt es aber wiederum nur Ear (a) in der gelben Modellfarbe. Das war es bereits mit den Unterschieden.

    Zurück zum Design der Ear (a). Nothing legt bei seinen Produkten Wert auf Nachhaltigkeit und nennt die verwendeten Materialien, Recycling-Maßnahmen und CO₂-Äquivalente anders als die meisten Konkurrenten ganz offen auf seiner Webseite. Gesteuert werden die Ear (a) über Tipp- und Druck-Gesten, die überraschend gut auch bei Regen oder Schweiß funktionieren. Anpassen lassen sich die Funktionen in der "Nothing X"-App für Android und iOS, die gleichzeitig ein Vorbild für alle anderen Hersteller sein sollte. Die App ist übersichtlich, intuitiv bedienbar und voll mit Funktionen. Ear (a) unterstützt beim Einrichten sowohl Multi- als auch Fast-Pairing.

    Die aktuell vielleicht beste und übersichtlichste Kopfhörer-App am Markt: Nothing X.
    Die aktuell vielleicht beste und übersichtlichste Kopfhörer-App am Markt: Nothing X.
    Rene Findenig

    Überraschend viele und gute Funktionen für den Tiefpreis

    Bluetooth LE sorgt für einen nahtlosen Wechsel zwischen den verbundenen Geräten, ein Klopf-Signal gibt auch akustisch den fast leeren Akkustand an und es gibt wie bei sehr teuren Modelle Trageerkennung, Passformtest und Buds-Suche. Und die Ear (a) klingen dank Metall-Plastik-Membranen (Keramik bei den teureren Modellen) in den dynamischen 11-Millimeter-Treibern richtig gut. Der Klang ist kristallklar, überraschend für die Preisklasse sind der saubere Bass und die hohe Lautstärke. Ebenso haben nicht alle Geräte eine so gute ANC zu bieten, die wie Umgebungsgeräusche adaptiv je nach Situation bis zu 45 Dezibel herausfiltern kann. Top!

    Als Codecs werden AAC und SBC sowie hochauflösendes LDAC bei einer entsprechenden Audio-Quelle unterstützt. Teure Flaggschiffe können zwar einen größeren Frequenzbereich als 20 Hertz bis 20 Kilohertz abdecken, im Alltagsgebrauch wird man den Unterschied aber kaum merken. ANC leistet hervorragende Arbeit, monotone Außengeräusche werden fast vollständig ausgeblendet. Zudem funktioniert die adaptive ANC-Anpassung bei wechselnden Umgebungs-Situationen zuverlässig. Was ebenfalls kaum so günstige Modelle bieten, ist ein wunderbarer Equalizer, der ein vorgefertigtes Audio-Profil zur Verfügung stellt und eigene abspeichern lässt.

    Die Nothing Ear (a) klingen dank Metall-Plastik-Membranen in den dynamischen 11-Millimeter-Treibern richtig gut.
    Die Nothing Ear (a) klingen dank Metall-Plastik-Membranen in den dynamischen 11-Millimeter-Treibern richtig gut.
    Rene Findenig

    Künftig kommt auch KI per ChatGPT in die Kopfhörer

    Wer auf die adaptive ANC verzichten will, kann die Geräuschunterdrückung in vier Stufen je nach Umgebungslautstärke anpassen. Außerdem gibt es einen eigenen Transparenzmodus, damit man keine Durchsagen in den Öffis oder Gespräche im Büro verpasst. Eine Besonderheit von Nothing ist die Funktion "Smart ANC". Sie stimmt die Geräuschunterdrückung am Sitz der Buds an. Trägt man die Buds lieber locker im Ohr, wird entsprechend die ANC-Stärke erhöht, bei festerem und damit geräusch-abschließenderem Sitz wird ANC dagegen verringert. Auf Wunsch pausieren die Buds zudem die Wiedergabe, wenn man sie aus dem Ohr herausnimmt.

    Dank den drei verbauten Mikrofonen funktioniert nicht nur ANC, sondern auch Telefonieren gut. Im Test bestätigten Gegenüber den klaren Klang selbst bei den Wiener Windstößen. Eine einzigartige Funktion wird laut Nothing übrigens demnächst folgen, denn das Unternehmen integriert den Assistenten mit Künstlicher Intelligenz, ChatGPT, auf seinen Nothing-Handys. Ist man mit einem Nothing-Smartphone verbunden, kann man mit den Buds künftig ChatGPT per Stimme aktivieren und sich mit dem KI-Bot unterhalten. Alternativ kann man Anfragen auf den Nothing Phones dann auch tippen, per Sprache eingeben oder auch als Bildersuche anfordern.

    Lange Akkulaufzeit und schnelle Aufladung im Behälter

    Bei der Wiedergabe zeigen sich die Nothing Ear (a) ausdauernd, stellen mit einer Laufzeit von 8,5 Stunden bei mittlerer Lautstärke und knapp über fünf Stunden mit zugeschaltetem ANC keine neuen Rekorde auf. Gemeinsam mit dem Lade-Case bringen es die Ear (a) auf eine Gesamt-Laufzeit von rund 42,5 Stunden, was selbst für längere Ausflüge locker ausreicht. Anders als die große Schwester unterstützen die Nothing Ear (a) kein kabelloses Aufladen, dafür gibt es aber auch bei ihnen eine kabelgebundene Schnellladung. Zehn Minuten am USB-C-Kabel reichen für einige Stunden Wiedergabe aus, bis zu zehn Stunden sind es laut Nothing.

    Noch ein kleiner Exkurs zum Namen der neuen Produkte, der anfangs einige Nutzer verwirren dürfte. Bisher hatte die Ear-Kopfhörer-Reihe drei Produkte beinhaltet: Nothing Ear (1), Nothing Ear (Stick) und Nothing Ear (2). Die neue Generation heißt nun Nothing Ear und Nothing Ear (a). "Das Unternehmen hat die Produktnummern auf seinen Geräten reduziert, um den Fokus auf das Produkt und die Benutzererfahrung zu legen", heißt es. Nothing Ear (a) soll ein täglicher Audio-Begleiter sein, Nothing Ear als geistiger Nachfolger von Nothing Ear (2) das beste Klang-Erlebnis bieten. Wieder wird auf das mittlerweile kultige, transparente Produkt-Design gesetzt.

    Nothing Ear (a) im Test – Kopfhörer-Kracher für 99 Euro

    Von Qualität und Funktionsumfang bieten sowohl Ear als auch Ear (a) mehr als die bisherigen Nothing-Audioprodukte, wobei Ear (a) mit einigen Verbesserungen den Nothing Ear (1) ähnlich sind, während Ear eher mit den Nothing Ear (2) vergleichbar sind. Spannend wird, wie gut die neue Farbe Gelb bei den Nutzern ankommt, die bisher schwarze und weiße Marken-Produkte gewohnt waren. Ist sie beliebt, ist es gut möglich, dass wir künftig bei Nothing-Produkten mehr solcher farbiger "Sondereditionen" sehen werden. Außerdem muss ein Lob ausgesprochen werden, wie sehr das noch recht junge Tech-Unternehmen seine Community miteinbezieht.

    Für unter 100 Euro sind die Nothing Ear (a) die bisher besten Bluetooth-Kopfhörer des Jahres 2024 am Markt. Im Vergleich zu den Vorgängern wurde jetzt ein hochauflösender Codec hinzugefügt, die "Nothing X"-App ist eine fantastische Neuentwicklung und das Design der Ear (a) ist so einzigartig wie die Verarbeitung gut ist. Vor allem aber klingen die neuen Ear (a) richtig sauber, bieten exzellente ANC-Funktionen sowie Flaggschiff-Features wie einen Tragetest und adaptiv angepasste Geräusch-Unterdrückung. Einzigartige Zusatz-Features gibt es auch, etwa durch die Integration des KI-Assistenten ChatGPT in die Nothing-Produktpalette.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Nothing Ear (a) Kopfhörer präsentieren sich im Test als ein echter Preiskracher, der mit seinem einzigartigen Design, einer guten Verarbeitung, hochauflösenden Codecs und umfassender Funktionen wie aktiver Geräuschunterdrückung überzeugt
    • Mit einem Preis von unter 100 Euro sind sie die bisher besten Bluetooth-Kopfhörer des Jahres 2024, bieten exzellenten Klang, herausragende ANC-Funktionen und innovative Features wie die Integration des KI-Assistenten ChatGPT
    rfi
    Akt.