Pädagoge schlägt Alarm: "Uns gehen die Lehrer aus"

"Wie sollen wir den offenen Posten nachbesetzen, wenn niemand da ist?", fragt sich ein 50-jähriger Pädagoge (Anm.: Name ist der Redaktion bekannt) aus dem Bezirk Amstetten. Laut ihm soll eine Stelle in der Schule, in der er unterrichtet, wegen längerer Krankheit nachbesetzt werden, aber es steht keine Lehrkraft zur Verfügung.

"Überstunden stehen auf der Tagesordnung"

"Wir bekommen eine Springerkraft, aber für langfristig steht noch niemand in den Startlöchern", so der langjährige Pädagoge einer Neuen Mittelschule. Er befürchtet, dass es in den kommenden Monaten noch schlimmer wird. "Wenn die Grippesaison startet, werden wir viel supplieren müssen. Und das geht dann auf unsere Gesundheit", kritisiert er. 

Der 50-Jährige sieht zwar die Quereinsteiger-Offensive als positiv an, aber trotzdem fehlen einfach Leute. "Kollegen aus den Volksschulen berichten mir, dass hier ein noch größerer Mangel herrscht. Da hier kein Quereinstieg möglich ist", teilt er mit. Um alle Stunden halten zu können, müssen die Lehrer Überstunden leisten, auch Lehramtsstudenten werden wohl wieder eingesetzt.

Lehrer am Rande eines Burnout

"Viele sind am Rande eines Burnout, weil einfach die Belastung zu groß ist. Auch die Direktoren sind überlastet, da die Verwaltungsaufgaben überhand nehmen", berichtet er weiter. Und eine eigene Assistenz würden sich viele Pflichtschulen nicht leisten können

Laut Bildungsdirektion gibt es keinen Mangel in NÖ

Wie angespannt die Lage ist, zeigt ein drastisches Beispiel. Eine betroffene Mutter sucht jetzt sogar schon auf Facebook neues Lehrpersonal: "Volksschullehrer gesucht!", beginnt das Posting der Frau - mehr dazu hier.

"Heute" fragte bei der Bildungsdirektion NÖ nach und diese teilte folgendes mit: "In Niederösterreich sind zum jetzigen Zeitpunkt alle Lehrstellen besetzt. Bei Ausfällen gibt es Personalreserven, die dann zum Einsatz kommen können. Es gibt in Niederösterreich in keiner Schule einen akuten Mangel."