Umweltverschmutzung

Plastik wird sich laut OECD bis 2060 verdreifachen

Europäische Wissenschafter fordern ein Reduktionsziel für die Produktion von Plastik. Es sei an der Zeit, die "Verursacher zur Kasse zu bitten".

Heute For Future
Plastik wird sich laut OECD bis 2060 verdreifachen
Coffee To Go, Plastiksackerln – Plastik ist in unserem Alltag omnipräsent.
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Die UNO arbeitet an einem globalen verbindlichen Abkommen gegen Plastikverschmutzung. Forscher fordern nun, in dem Vertrag ein Reduktionsziel für die Plastikproduktion festzulegen, um Schäden sowie Risiken für Umwelt, biologische Vielfalt und menschliche Gesundheit zu verringern. Insgesamt veröffentlichte die Dachorganisation von 30 europäischen Wissenschafts-Akademien EASAC am Donnerstag zehn Empfehlungen für das geplante Plastikabkommen.

Nachdem Kunststoffe in den 1960er Jahren ihren Siegeszug angetreten hatten, "ertrinkt der Planet heute buchstäblich in Plastik", heißt es in einer Aussendung der EASAC, deren Geschäftsstelle in Wien angesiedelt ist und der auch die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) angehört. 2019 seien mehr als 353 Millionen Tonnen Plastikabfälle produziert worden. Ohne drastische Maßnahmen würde sich diese Menge bis 2060 auf rund eine Milliarde Tonnen jährlich verdreifachen, beruft sich die EASAC auf Daten der OECD.

Plastik reduzieren, mehr Recycling

Das derzeitige System ziehe Hersteller und Konsumenten nicht ausreichend zur Verantwortung, kritisieren die Wissenschafter in ihrem Kommentar, mit dem sie die Verhandlungen über das "dringend benötigte" internationale Plastikabkommen unterstützen wollen, das 2025 in Kraft treten soll. Nach Ansicht der Wissenschafter ist es an der Zeit, "die Verursacher zur Kasse zu bitten", freiwillige Verpflichtungen bzw. Marktmechanismen würden nicht ausreichen, um das Problem zu lösen.

Erfolgreich werde das internationale Plastikabkommen nur, wenn Herstellung und Verbrauch reduziert und sichergestellt werde, dass alle Kunststoffmaterialien wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar sind, und sie möglichst lange im Umlauf gehalten werden.

Weiters empfehlen die Wissenschaftler, alle externen Kosten, etwa im Umwelt-, Sozial- und Gesundheitsbereich, in den Preis für Neuprodukte einzurechnen, die absichtliche Zugabe von Mikroplastik zu Produkten zu verbieten und Anreize für Unternehmen, bei Pfandsystemen zusammenzuarbeiten. Berechnungen zufolge könnten durch eine Reduktion der Nachfrage um 30 Prozent und eine Erhöhung der Recyclingquote auf 20 Prozent die Kunststoffverschmutzung bis 2040 um 80 Prozent reduziert werden.

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    Wiener Linien / Manfred Helmer
    red
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