Ukraine-Krieg

Russischer Raketen-Regen auf westliche Waffenlieferung

Russland hat eigenen Angaben zufolge einen Zug mit von westlichen Ländern gelieferten Waffen in der Ukraine bombardiert.

Newsdesk Heute
Russischer Raketen-Regen auf westliche Waffenlieferung
Mit Luftangriffen will Russland einen Teil der westlichen Waffenlieferungen zerstört haben. (Archivbild)
REUTERS

Die russischen Streitkräfte hätten am Donnerstag mit Raketen und Artillerie "westliche Waffen und Militärausrüstung" getroffen, die in der Region Donezk im Osten der Ukraine per Zug transportiert worden seien, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag. Auch Bahneinrichtungen in der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine wurden demnach ins Visier genommen. Der Zug wurde nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums in der Nähe des Ortes Udatschne getroffen. Russland hatte zuvor bereits eine Reihe von Angriffen auf die Bahninfrastruktur in der Ukraine ausgeführt.

Die Eisenbahngesellschaft erklärte, am Donnerstag seien bei einem russischen Angriff auf Eisenbahneinrichtungen in Balaklija in der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine zehn Zivilisten verletzt worden. Der ukrainische Landwirtschaftsminister Mikola Solski ist indes wegen Korruptionsverdachts inhaftiert worden. Wie die ukrainische Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, wurde Solski festgenommen, nachdem er in einer millionenschweren Korruptionsermittlung offiziell als Verdächtiger benannt worden war.

In Korruptionsskandal wird ermittelt

Demnach wird er beschuldigt, sich vor seiner Zeit als Minister am illegalen Erwerb staatlicher Ländereien im Wert von umgerechnet rund 6,5 Millionen Euro bereichert zu haben. Ein Gericht habe angeordnet, ihn bis zum 24. Juni in Untersuchungshaft zu nehmen, erklärte die auf Korruption spezialisierte Staatsanwaltschaft weiter. Die Anti-Korruptionsbehörde der Ukraine hatte am Dienstag Ermittlungen gegen Solski bekannt gegeben. Dieser reichte daraufhin am Donnerstag sein Rücktrittsgesuch ein.

USA haben Langstreckenraketen an Ukraine geliefert

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    Die USA haben ATACMS-Raketen an die Ukraine geliefert.
    Die USA haben ATACMS-Raketen an die Ukraine geliefert.
    IMAGO/Avalon.red (Symbolbild)

    Die Vorwürfe gegen ihn betreffen die Jahre von 2017 bis 2021. Zu diesem Zeitpunkt war Solski noch nicht Minister, sondern Leiter eines großen Agrarunternehmens und Parlamentsabgeordneter. Solski wurde 2019 ins Parlament in Kiew gewählt, das Ministeramt übt er erst seit 2022 aus. Unabhängig davon teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass sie den Vize-Regionalratschef in der ukrainischen Region Saporischschja für einen Monat von seinem Amt suspendiert habe. Der Beamte soll in einen Bestechungsskandal in Höhe von mindestens 650.000 Hrywnja (rund 15.300 Euro) verwickelt sein.

    Bereits Verteidigungsminister entlassen

    Nach Angaben der Staatsanwaltschaft dauern die Ermittlungen in dem Fall noch an. Die Führung in Kiew ist bemüht, konsequenter gegen Korruption und Bestechung im Land vorzugehen – auch mit Blick auf den von ihr angestrebten EU-Beitritt. Zu den Auflagen für einen Beitritt gehört unter anderem die Bekämpfung der Korruption. Im vergangenen Jahr war der damalige Verteidigungsminister Oleksij Resnikow vor dem Hintergrund von Korruptionsvorwürfen gegen das ukrainische Verteidigungsministerium von Präsident Wolodimir Selenski entlassen worden.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Russland hat eigenen Angaben zufolge einen Zug mit von westlichen Ländern gelieferten Waffen in der Ukraine bombardiert
    • Gleichzeitig wurde der ukrainische Landwirtschaftsminister Mikola Solski wegen Korruptionsverdachts inhaftiert
    • Er soll sich illegal staatliche Ländereien im Wert von rund 6,5 Millionen Euro angeeignet haben
    • Die ukrainische Regierung ist bestrebt, konsequenter gegen Korruption und Bestechung im Land vorzugehen, auch im Hinblick auf den angestrebten EU-Beitritt
    red
    Akt.