Neue SPÖ-Querelen
Sexismus-Eklat in der SPÖ – jetzt reagiert Babler
Die SPÖ kommt auch kurz vor dem Jahreswechsel nicht zur Ruhe. Ein sexistisches X-Posting rief am Freitag Parteichef Andreas Babler auf den Plan.
Kurz vor Jahresende muss sich die SPÖ mit einem veritablen Sexismus-Eklat auseinandersetzen. Der SPÖ-Abgeordnete und Bürgermeister von Trumau (NÖ. Bezirk Baden), Andreas Kollross, lieferte auf X eine verbale Entgleisung. "Weil gerade 'Braveheart' läuft eine kurze Frage. Kann man eigenlich mittels Gemeinderatsbeschluss so ein 'Ius primae noctis' für den Bürgermeister beschließen lassen? Frage nur aus Interesse. Keinerlei Eigeninteresse natürlich;-))) P.S. Sollte dies jemand lesen der/die gerne im Keller lacht, es handelt sich hierbeu um einen Joke auf Basis kurzfristiger Langeweile", schrieb er auf der Kurznachrichtenplattform in einem mittlerweile gelöschten Beitrag.
Das "Ius primae noctis" (aus dem Lateinischen: "Recht der ersten Nacht") bezeichnet historisch das angebliche Recht eines Gerichtsherrn, bei der Heirat von zwei seiner Herrschaft unterstehenden Personen die erste Nacht mit der Braut zu verbringen. Der Beitrag des NR-Mandatars schlug hohe Wellen.
Am Freitag erklärte Kollross in einem weiteren Beitrag, die ursprüngliche Nachricht entfernt zu haben. "Mir ist klar, dass das Posting nicht in Ordnung war und habe verstanden, was der Inhalt ausgelöst hat. Dafür möchte ich mich entschuldigen und künftig entsprechend handeln!", erklärte der Politiker.
Auch Babler meldete sich zu Wort
Welch hohe Wellen der Beitrag des niederösterreichischen Ortschefs auslöste, zeigt sich auch darin, dass sich SPÖ-Chef Andreas Babler am Freitag ebenfalls zu Wort meldete. "Verharmlosungen von Gewalt gegenüber Frauen sind auf das Schärfste zu verurteilen und haben in der SPÖ nichts verloren", so die klare Ansage des Bundesparteivorsitzenden. Die Partei, allen voran Frauensprecherin Eva-Maria Holzleitner, bekämpfe "jede Form der Verharmlosung von Sexismus, weil es immer eine Herabsetzung von Frauen ist".
Das gelte auch für die eigenen Genossen. Weswegen man mit Kollross gesprochen habe. "Seine Entschuldigung ist das Mindeste, was wir erwarten", macht Babler deutlich.