Niederösterreich

SP-Politiker fordert: "EU muss von Glyphosat wegkommen"

SPÖ-EU-Abgeordneter Günther Sidl fordert bei Debatte im EU-Parlament einmal mehr Umdenken hin zu ökologischen Pestizid-Alternativen.

Heute Redaktion
Das Unkrautverbichtungsmittel Glyphosat ist höchst umstritten.
Das Unkrautverbichtungsmittel Glyphosat ist höchst umstritten.
Bild: Fotolia.com

Das Umweltgift Glyphosat beschäftigt die EU auch weiterhin. Obwohl es in einigen Mitgliedsstaaten Beschränkungen für die Verwendung von Glyphosat gibt, will die EU-Kommission die Zulassung des Pestizids für weitere zehn Jahre verlängern.

Krebserkrankungen durch Umweltgifte

"Da geht die EU-Kommission ganz klar in die falsche Richtung. Alles was wir in die Umwelt einbringen, landet letzten Endes auch auf unseren Tellern und in unserem Körper - und da haben Umweltgifte nichts zu suchen", betont der niederösterreichische SPÖ-EU-Abgeordnete Günther Sidl im Rahmen der gestrigen Debatte im EU-Parlament und geht auch mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hart ins Gericht: "Während die EU-Umweltbehörde davor warnt, dass 20 Prozent der Krebserkrankungen auf Umweltgifte zurückzuführen sind, sieht die Lebensmittelbehörde keinen Grund, die Zulassungsverlängerung für Glyphosat kritisch zu hinterfragen. Da werden beide Augen fest zugedrückt - auf Kosten der Gesundheit der Menschen in Europa."

EU-Abgeordneter Günther Sidl.
EU-Abgeordneter Günther Sidl.
SPÖ

"Wir brauchen ökologische Pestizid-Alternativen"

Für Sidl steht fest, dass die EU-Kommission beim Umgang mit Umweltgiften grundsätzlich umdenken muss. "Wir brauchen endlich ökologische Pestizid-Alternativen", betont Sidl, der sich als Mitglied im Umweltausschuss des EU-Parlaments seit Jahren für eine europäische Forschungsstrategie stark macht, um auch den Landwirten mehr Möglichkeiten zu geben, klimabewusst zu arbeiten: "Wenn wir gute Alternativen schaffen, kann auch die konventionelle Landwirtschaft ein noch stärkerer Partner für den Klimaschutz werden. Dafür braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung in ganz Europa für eine neue Forschungsstrategie."