Oberösterreich

Unzählige Schafe gerissen – Aktion scharf gegen Wölfe

Nach einem Schafsriss im Salzkammergut macht die Politik einmal mehr gegen Wölfe mobil. Sie erntet dafür harsche Kritik vom Biologen Kurt Kotrschal.

Johannes Rausch
Der Wolf sorgt wieder einmal für hitzige Debatten. (Symbolbild)
Der Wolf sorgt wieder einmal für hitzige Debatten. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Wieder einmal sorgt Isegrim für Schlagzeilen: Rund 30 Schafe sind seit Tagen am Krippenstein in Obertraun (Bez. Gmunden) verschwunden, zahlreiche weitere wurden tot entdeckt. Laut dem zuständigen Beauftragten des Landes weisen die Risse auf einen Wolf hin.

Das Ergebnis der DNA-Analyse liegt aber noch nicht vor. Wenn das Resultat einen Wolfsriss bestätigt, kann das Land zu drastischeren Mitteln greifen als bisher. Eine neue Verordnung erlaubt im Extremfall einen Abschuss der Raubtiere. Voraussetzung ist, dass binnen eines Monats mindestens zehn Schafe oder zwei Rinder von Wölfen getötet wurden.

Umstrittene Bestimmung

Verfassungsgerichtshof prüft Verordnung

"Die jüngsten Ereignisse am Krippenstein bestätigten die Notwendigkeit eines Wolfsmanagements", erklärt Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Seit 1. Juli habe man durch die Verordnung eine schnelle und rechtswirksame Handhabe gegen Risiko- und Schadwölfe.

"Die jüngsten Ereignisse am Krippenstein bestätigen die Notwendigkeit eines Wolfsmanagements." Landesrätin Michaela Langer-Weninger

Laut Langer-Weninger werde damit auch ein Zeichen gegenüber der heimischen Landwirtschaft gesetzt: Eine Handhabe gegen Wölfe zu haben, die sich auf die Jagd von Nutztieren spezialisieren, stärke das Vertrauen der Almbauern.

"Kein Bauer will seine Tiere tot oder verängstigt sehen. Es gibt ein emotionales Band zwischen Halt und Nutztier." Darüber hinaus komme ein wirtschaftlicher Schaden dazu, so die Politikerin

Wolf als Sündenbock

Heftige Kritik kommt vom Wildtier-Experten Kurt Kotrschal: "Das Thema wird in Österreich ständig instrumentalisiert", sagt er im Gespräch mit "Heute". Was ihn vor allem stört: "Der Wolf wird immer als schuldig für den Niedergang der Almwirtschaft hingestellt."

"Der Wolf wird immer als schuldig für den Niedergang der Almwirtschaft hingestellt." Experte Kurt Kotrschal 

"Herdenschutz wäre vernünftiger als Schießen", so Kotrschal. Den Fachmann ärgert vor allem die fehlende Debattenkultur. Grundsätzlich sei in der politischen Diskussion hierzulande keine rationale Strategie erkennbar. Es werde keine Sachpolitik gemacht. Man dürfe nicht vergessen: "Der Wolf wird nicht wieder verschwinden. Und Schießen wird das Problem nicht lösen."

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