Wie im Actionfilm

Verfolgungsjagd, Schüsse – Schlepper flieht vor Polizei

Am Montagmorgen kam es an der deutsch-österreichischen Grenze zu einer filmreifen Verfolgungsjagd über 30 Kilometer. Auch Schüsse fielen.

Österreich Heute
Verfolgungsjagd, Schüsse – Schlepper flieht vor Polizei
Filmreife Szenen spielten sich an der deutsch-österreichischen Grenze in Salzburg ab (Symbolfoto)
Getty Images/iStockphoto

Am Montagmorgen wollten deutsche Grenzbeamte einen rumänischen Kastenwagen am Grenzübergang Schneizelreuth (Bayern) kontrollieren, woraufhin das Fahrzeug wendete, beschleunigte und über den Grenzübergang Steinpass nach Österreich flüchtete. Die deutschen Ordnungshüter informierten daraufhin ihre Kollegen von der Salzburger Polizei, die umgehend die Verfolgung aufnahmen.

Trotz schlechter Witterung mit Regen, Schneefall und Eisglätte raste der 34-jährige, rumänische Fahrer mit überhöhter Geschwindigkeit und ohne Rücksicht auf sich, die syrischen Flüchtlinge im Heck des Kastenwagens oder andere Verkehrsteilnehmer der Streife davon. Ihm gelang es, eine Straßensperre im Bereich Dießbach (Bezirk Zell am See) zu umfahren. Daraufhin wurde er von mehreren Streifenwagen verfolgt.

Wilde Verfolgungsjagd

Während der Verfolgungsfahrt rammte der 34-jährige mehrfach das Polizeifahrzeug und versuchte, dieses über eine Strecke von ungefähr zwei Kilometern gewaltsam von der Straße zu drängen. Laut Aussagen der syrischen Geflüchteten forderten diese den Fahrer mehrfach und lautstark auf, diese gefährliche Flucht sofort zu beenden. Der Rumäne dachte jedoch nicht daran und gab weiter Gas.

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Um die "unmittelbare Gefahr zu beenden", so steht es im Polizeibericht, versuchte schließlich der 29-jährige Beifahrer des Polizeifahrzeuges das Fluchtfahrzeug durch den Einsatz seiner Dienstwaffe Glock 17 zu stoppen. Auf Grund erster Zeugenvernehmungen der Insassen des Fluchtfahrzeuges ist derzeit davon auszugehen, dass die beiden Projektile im Fluchtfahrzeug eine Splitterwirkung entfalteten und dabei einen hinter dem Lenker sitzenden 19-jährigen Syrer an der Hand verletzten.

Die kurze Ablenkung reichte für das Polizeifahrzeug aus, sich vor den Kastenwagen zu setzen. "Jedoch bremste das Fluchtfahrzeug bei der Kreuzung der Pinzgauer Straße mit der Gemeindestraße nach Lenzing unvermittelt stark ab und bog in diese Seitenstraße ein", heißt es in der Aussendung weiter. Nur ein nachfolgendes Einsatzfahrzeug konnte dem Rumänen jetzt noch folgen.

Auf der Schneewiese fielen Schüsse

Kurz vor der Ortseinfahrt Euring (Bezirk Zell am See) setzte eine Linkskurve der wilden Verfolgungsjagd ein jähes Ende. Das Fluchtfahrzeug kam von der Straße ab, fuhr geradeaus über die schneebedeckte Wiese, überfuhr ein Verkehrszeichen und durchbrach noch einen Maschendrahtzaun, bis es zum Stillstand kam. Der Rumäne schaffte es daraufhin, zu Fuß zu fliehen. Die zwei verfolgenden Polizistinnen kümmerten sich derweil um die Flüchtlinge im Kastenwagen. Sie forderten diese auf, den Wagen unverzüglich zu verlassen.

Weiter heißt es: "Im Zuge dieses Vorganges kam es aus noch unbekannter Ursache zu einer Schussabgabe einer 34-jährigen Polizistin mit der Langwaffe, wobei ein 27-jähriger syrischer Staatsangehöriger im Inneren des Fluchtfahrzeuges getroffen und unbestimmten Grades verletzt wurde". Die zur Rettungssanitäterin ausgebildete 34-jährige Polizistin leistete unverzüglich bis zum Eintreffen des Notarztes Erste Hilfe. Anschließend wurde der 27-Jährige in das Universitätsklinikum Salzburg gebracht. Der zuvor im Fluchtfahrzeug verletzte 19-Jährige nahm keine ärztliche Behandlung in Anspruch.

Kommissar Zufall half bei Fahndung

Vom 34-Jjährigen Rumänen fehlte vorerst jede Spur. Gegen 8:15 Uhr meldete eine Zeugin eine verdächtige Person im Bereich Lenzing (Bezirk Zell am See). Polizisten konnten wenig später einen 34-jährigen Rumänen als den flüchtigen Lenker festnehmen. Der Mann hatte sich auf der Flucht unbestimmten Grades verletzt, wurde ärztlich versorgt und wird derzeit einvernommen.

Das Landeskriminalamt Salzburg hat die Ermittlungen im Schlepperfall aufgenommen. Die Spurenauswertungen und Untersuchungen zum Schusswaffengebrauch dauern noch an. Was soweit bekannt ist: Die syrischen Staatangehörigen hatten geplant, mit dem Schlepperfahrzeug von Slowenien nach Deutschland zu gelangen. Bisher stellten sie in Österreich keinen Antrag auf internationalen Schutz. 

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