Einschnitte angekündigt
VW-Chef: "Marke Volkswagen nicht mehr wettbewerbsfähig"
Europas größter Autobauer strauchelt. Volkswagen will bis 2026 zehn Milliarden Euro einsparen und auch die Zahl der Mitarbeiter deutlich reduzieren.
Bei Volkswagen droht ein Beben! Ein massives Sparprogramm im Umfang von 10 Milliarden Euro bis 2026 soll den deutschen Autobauer nun über Wasser halten. Am Montag wurde die Belegschaft wurde vom Chef bereits auf drohende Personalkürzungen vorbereitet.
"Die Situation ist sehr kritisch. Viele Märkte sind massiv unter Druck, unsere Auftragseingänge, besonders bei den Elektroautos, liegen unter unseren ambitionierten Erwartungen", erklärte der Chef der Marke Volkswagen innerhalb des Wolfsburger Konzerns, Thomas Schäfer, am Montag bei einem Treffen mit Vertretern der IG Metall. "Wir müssen ran an die kritischen Themen, auch beim Personal."
"Ohne spürbare Einschnitte geht es nicht"
Dabei lässt der Top-Manager auch eine Bombe platzen: die Konkurrenz zieht bereits auf der Überholspur vorbei. "Mit vielen unserer bisherigen Strukturen, Prozesse und hohen Kosten sind wir als Marke VW nicht mehr wettbewerbsfähig", so Schäfer in seiner Stellungnahme gegenüber der Belegschaft. Es könne kein "Weiter so" geben – "ohne spürbare Einschnitte geht es nicht".
Als Sofortmaßnahme wurde in den eigenen Betrieben bereits Anfang November ein Einstellungsstopp verhängt. Doch das alleine reiche nicht, es müsse auch die Zahl der Angestellten reduziert werden. Eine Entlassungswelle oder ein "pauschales Abbauziel der Mitarbeiteranzahl" soll es aber nicht geben, VW-Personalvorstand Gunnar Kilian will stattdessen auf die natürliche demografische Kurve setzen.
"Ballast über Bord werfen"
Da in den kommenden Jahren viele Angestellte altersbedingt ausscheiden, wolle Volkswagen Altersteilzeit und Ruhestandsregelungen "maximal nutzen". Unterm Strich werden es künftig aber weniger Beschäftigte bei der Kultmarke sein. Kilian: "Ich meine ganz konkret, dass wir dazu kommen müssen, an vielen Ecken mit weniger Leuten auszukommen."
Der Löwenanteil des Einsparungsziels solle aber nicht das Personal betreffen, versprechen die Marken-Leiter. Und weiter: "Wir müssen endlich mutig und ehrlich genug sein, solche Dinge über Bord zu werfen, die im Unternehmen doppelt gemacht werden oder einfach nur Ballast sind und die wir für gute Ergebnisse nicht brauchen." Wo es welche Einschnitte geben wird, um auf die 10 Milliarden Euro zu kommen, soll bis Ende des Jahres feststehen.