Szene
Was bei "Jedermann" heuer ganz anders ist
Diese Jahr wird der Theater-Klassiker schlecht hin gar nicht so klassisch über die Bühne gehen. Einblicke in die erste Kostümprobe verraten es:
Männer-knutschender Jedermann, schwangerer Glaube, bauchfreie Buhlschaft und ein "bezumpfter" Teufel: "Es bleibt kein Stein auf dem anderen", kündigt Star-Regisseur Michael Sturminger für die "Jedermann"-Premiere am Freitag am Salzburger Domplatz an.
Die erste Kostümprobe von Sturmingers bereits dritter kompletter Neuinszenierung unterstreicht das aber nur bedingt. Denn anstatt wie bisher auf eine bewegliche Bühne zu setzen, gibt es "nur" ein klassisches Bühnenbild. Und ebenso schlicht ist dann auch das Outfit von Hauptdarsteller Michael Maertens: Er trägt einen einfachen samtenen Hosenanzug, ohne jenen künstlichen Fatsuit, wie ihn seine Vorgänger getragen haben.
Opulenter sind da schon die Kostüme der Nebenrollen des heutigen Salzburger „Jedermann“:
Die Liechtensteiner Burgschauspielerin Sarah Viktoria Frick verkörpert heuer gleichzeitig einen bekleideten Gott und einen nackten Teufel.
Anja Plaschg zeigt als Glaube stolz ihren Babybauch her, auch wenn dieser nicht echt ist, dafür toll in Szene gesetzt. Die Sängerin (Soap&Skin) hatte ihre erste große Theaterrolle vor allem deshalb interessiert, „weil sie in gewisser Weise auch unbeliebt ist.“
Neben Valerie Pachner küsst der neue Jedermann Michael Maertens auch Mirco Kreibich. Kein Wunder, der spielt ja auch Mammon, also das Geld.
Valerie Pachner beendet die jahrzehntelange Diskussion um das Kleid der Buhlschaft und spielt im samtenen Faltenrock samt süßem Top. Und das noch dazu bauchfrei!