UN-Bericht warnt:

Welt steuert auf drei Grad Erderhitzung zu

Die Klimazusagen der Staaten sind nach wie vor nicht geeignet, um die Pariser Klimaziele zu erreichen, zeigt ein neuer Bericht der UNO.

Heute For Future
Welt steuert auf drei Grad Erderhitzung zu
Was jetzt bei 1,2 Grad globaler Erderwärmung passiert, ist nur ein Vorgeschmack auf das, was geschehen wird, wenn wir weiterhin hohe Mengen an CO2 in die Atmosphäre blasen, wir in der Folge auf eine Erderhitzung von 3 Grad zusteuern. 3 Grad mehr global bedeuten für Österreich 5 bis 6 Grad mehr.
Getty Images

Allen klimapolitischen Ankündigungen zum Trotz entfernt sich die Welt derzeit vom Pariser 1,5‑Grad-Ziel, warnt ein aktueller Bericht des UN-Umweltprogramms Unep. Die aktuelle Klimapolitik der Staaten reiche nur noch für eine Begrenzung der Erderhitzung auf knapp drei Grad aus, heißt es im "Emissions Gap Report 2023" der UNO. Im 2022er Report hatte dieser Wert bei 2,8 Grad gelegen.

Würden die Staaten die in ihren nationalen Klimaplänen (NDC) angekündigten Maßnahmen komplett in die Tat umsetzen, würde laut dem Report die globale Erwärmung am Ende des Jahrhunderts 2,5 Grad betragen. Der Vorjahresreport hatte hier noch 2,4 Grad vorausgesagt.

Dass die Prognose schlechter ausfällt, hat einen einfachen Grund: den ungebremsten Ausstoß von Klimagasen. Laut Unep stieg der globale Treibhausgas-Ausstoß 2022 auf das Allzeithoch von 57,4 Millionen Tonnen CO2‑Äquivalent. Diese Angabe berücksichtigt neben CO2 als wichtigstem Klimagas auch andere wie Methan, Lachgas und fluorierte Treibhausgase.

UNO mahnt Klimaschutz ein

Von 2021 auf 2022 nahmen die Emissionen um 1,2 Prozent zu. Das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als im Schnitt des Zeitraums von 2010 bis 2019. Die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre stieg letztes Jahr auf 417,9 ppm und damit ebenfalls auf einen neuen Rekordwert.

Die Menschheit müsse aufhören, Rekorde bei Emissionen, globalen Höchsttemperaturen und Wetterextremen aufzustellen, mahnte Unep-Chefin Inger Andersen anlässlich der Veröffentlichung des Reports. Andersen forderte, stattdessen andere Rekorde aufzustellen – bei der Emissionssenkung, bei einer ökologischen und sozial gerechten Transformation und bei der Klimafinanzierung.

Die Netto-Null-Zusagen der Staaten gelten derzeit als wenig glaubwürdig. Keines der G20-Länder, also der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer sowie der Europäische Union, reduzierte seine Emissionen in einem Tempo, das mit seinen Netto-Null-Zielen vereinbar ist, heißt es im Bericht. Selbst im optimistischsten Szenario liegt die Wahrscheinlichkeit, die Erwärmung noch auf 1,5 Grad zu begrenzen, nur bei 14 Prozent.

1/12
Gehe zur Galerie
    Zahlreiche Starkregenereignisse haben im Sommer - wie hier im Bild im Raum Hochburg-Ach in Oberösterreich - zu Hochwasser, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
    Zahlreiche Starkregenereignisse haben im Sommer - wie hier im Bild im Raum Hochburg-Ach in Oberösterreich - zu Hochwasser, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
    MANFRED FESL / APA / picturedesk.com
    red
    Akt.