Von Geld Klamotten gekauft
Wiener Shop-Mitarbeiter steckt iPhones um 227.000 € ein
Über mehrere Monate soll ein 30-jähriger Wiener von seinem Arbeitsplatz teure Apple-Geräte entwendet haben – vor Gericht gestand er nun den Diebstahl.
"Gelegenheit macht Diebe" – fasste der Richter am Montag einen Prozess gegen einen Handy-Shop-Mitarbeiter treffend zusammen. Der serbisch-stämmige 30-Jährige hatte in seiner Funktion als Verkäufer fast 200 iPhones und Apple-Watches über einen Zeitraum von 8 Monaten gestohlen, indem er fingierte Verträge ins System eintrug. Der unglaubliche Schaden: 227.457 Euro!
"Die Geräte habe ich um die Hälfte des Neuwerts verkauft – es war ein Nehmen und Geben", meinte der Angeklagte reumütig am Wiener Landl. Seit Anfang des Jahres 2022 bis zum Sommer trug er fast täglich erfundene oder vorhandene Namen als Neukunden ein, streifte dafür auch noch die vorgesehenen Boni ein – in den Augen der Vorgesetzten galt der junge wohl lange Zeit als ausgezeichneter Verkäufer.
Das ganze Geld will der junge Mann, der in Calvin Klein-Sneakers in den Gerichtssaal kam, ausgegeben haben – "für Urlaub und Klamotten – es gibt nix schönzureden." Er habe einfach nicht aufhören können. Sein Motiv: "Ich war einfach deppert." Verteidiger-Legende Werner Tomanek sprach von einer "banalen Gschicht". Der Geständige gab zu, dass alles ein wenig "aus dem Ruder" lief. "Das System hat es Ihnen leicht gemacht", wunderte sich der Richter, dass die Sache so lange unentdeckt blieb.
„Ich war einfach deppert“
Erst als die vielen neuen "Vertragskunden" ihre Monatsbeiträge nicht zahlten, flog die Sache auf. Der dreiste Handydieb will nun sein Leben umkrempeln und ehrlicher Arbeit nachgehen. "Ich möchte nicht im Häf'n landen". Sein Wunsch wurde Wirklichkeit: 16 Monate Haft auf Bewährung – nicht rechtskräftig. Die hohen Schulden dürfte er jedoch lebenslang abstottern.
Auf den Punkt gebracht
- Ein 30-jähriger Handy-Shop-Mitarbeiter in Wien stahl fast 200 iPhones im Wert von 227.457 Euro, indem er gefälschte Verträge abschloss
- Er gestand, das Geld von den Weiterverkäufen für Urlaub und Kleidung ausgegeben zu haben und wurde zu 16 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt
- Den Schaden muss er zurückzahlen