F1-Streit

Wolff kontert Red-Bull-Boss: "Der Typ ist mir egal"

Red-Bull-Boss Oliver Mintzlaff griff Mercedes-Teamchef Toto Wolff vor dem Miami-Grand-Prix frontal an. Jetzt kontert der Wiener.

Sport Heute
Wolff kontert Red-Bull-Boss: "Der Typ ist mir egal"
Toto Wolff und Oliver Mintzlaff.
Hasan Bratic / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Dicke Luft im Paddock! Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff sprach vor dem Miami-Grand-Prix vergangenes Wochenende ein Machtwort. Der Deutsche watschte Mercedes-Teamchef Toto Wolff ab. Warum? Der Rivale hätte zu häufig öffentlich über Superstar Max Verstappen und die Bullen-Personalkrise rund um den Horner-Eklat (siehe unten) gesprochen.

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Wolff holte in der "Bild am Sonntag" zum Konter aus. Angesprochen auf die Mintzlaff-Attacke reagierte der Wiener verschnupft: "Ich weiß nicht, was der Typ kommentiert. Das hat keine Relevanz für mich."

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Auch im ORF war Wolff nach den Plätzen sechs und acht seiner Schützlinge Lewis Hamilton und George Russell auf Krawall gebürstet, stichelte gegen Mintzlaff: "Vielleicht will er noch ins Fernsehen."

Ich finde, dass sich Toto auf seine Herausforderungen konzentrieren sollte. Davon hat er genug. Und es hat auch was mit Respekt zu tun, wenn ich immer wieder über das Personal anderer Teams spreche. Das gehört sich nicht.
Oliver Mintzlaff über Toto Wolff

So ist es wenig verwunderlich, dass Wolff auch weiterhin offen mit Verstappen flirtet. Der Teamchef will den dreifachen Weltmeister zu seinen Silberpfeilen locken, sagt: "Wir warten darauf, was Max macht. Aber natürlich haben wir auch die anderen Fahrer im Blick. Carlos (Sainz, Ferrari) war wieder sehr schnell. Wir befinden uns ein wenig im Beobachtungsmodus. Aber es ist nicht meine Entscheidung, es ist die von Max."

Verstappen hat bei Red Bull über die Saison hinaus einen gültigen Vertrag. Deshalb stoßen diese Aussagen beim österreichisch-britischen Rennstall auf keine Gegenliebe. Warum sich um Verstappen dennoch Abgangs-Gerüchte ranken? Der Auslöser war der Sexting-Skandal um RB-Teamchef Christian Horner.

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    Seine frühere Assistentin bei Red Bull hatte vor Saisonstart schwere Anschuldigungen erhoben. Eine interne Untersuchung durch einen vermeintlich unabhängigen Anwalt hat den Briten freigesprochen. Das österreichische Lager des Weltmeisterteams rund um Geschäftsführer Mintzlaff, Motorsportboss Helmut Marko und die Verstappen-Familie soll auf den Rauswurf Horners gedrängt haben. Die thailändischen Mehrheitseigentümer unterstützen den in Verruf geratenen Teamchef aber weiter, haben ein Naheverhältnis zum scheinbar unabhängigen Anwalt. Das mutmaßliche Opfer hat Beschwerde bei der FIA eingelegt, soll inzwischen teamintern erneut angehört worden sein – Ausgang: offen.

    Zuletzt deutete alles darauf hin, dass Horner auch in Zukunft im Amt bleiben wird. Vergangene Woche sorgte Star-Designer Adrien Newey für den ersten Folge-Knall, kündigte seinen Abschied mit Saisonende an. Newey gilt als Superhirn hinter dem Erfolg der "Bullen", wird wohl zur Konkurrenz wechseln. Ihm könnte auch Verstappen folgen. Rivale Wolff versucht die Gunst der Stunde augenscheinlich zu nutzen. Der Mercedes-Teamchef verliert mit Hamilton (Ferrari-Wechsel) nach der Saison seinen großen Star-Piloten, liebäugelt mit dem Verstappen-Coup.

    Auf den Punkt gebracht

    • Mercedes-Teamchef Toto Wolff kontert die Angriffe von Red-Bull-Boss Oliver Mintzlaff vor dem Miami-Grand-Prix und betont, dass die Kommentare des Rivalen für ihn keine Relevanz haben
    • Der Streit zwischen den beiden Teams wird durch Spekulationen über einen möglichen Wechsel von Max Verstappen zu Mercedes angeheizt, während Red Bull mit internen Problemen zu kämpfen hat, darunter der Sexting-Skandal um Teamchef Christian Horner und der bevorstehende Abgang des Star-Designers Adrien Newey
    red
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