Schaffnerin ohne Gnade

Zugticket für Hund kostet 18 Euro – Fahrgast verärgert

Ein Ausflug nach Salzburg endete für einen Wiener ärgerlich. Denn für das Zugticket für den Vierbeiner musste er den mehr als dreifachen Preis zahlen.

Wien Heute
Zugticket für Hund kostet 18 Euro – Fahrgast verärgert
Für ein Zugticket für Dackelmischling "Sofie" musste ein Wiener 18,80 Euro bezahlen.
zVg/"Heute"-Montage

"Wir haben unsere Tante in Salzburg besucht. Auf der Rückfahrt nach Wien haben wir ihren Hund mitgenommen", erzählt Claudius P. Für den Vierbeiner musste er schließlich noch einen hohen Preis zahlen.

"Wirkte, als würde sie keine Hunde mögen"

"Wir sind mit dem Bus zum Bahnhof gefahren und dann in Neumarkt am Wallersee in einen Zug der ÖBB eingestiegen. Weil der Bus ein bisschen zu spät dran war, mussten wir uns beeilen", schildert der 53-Jährige. Als sie eingestiegen sind, war allerdings der ganze Waggon leer. Dackelmischling Sofie ist das Zugfahren gewöhnt, legte sich friedlich zu ihren Begleitern.

Die Schaffnerin sei dann direkt zu den drei gekommen, erinnert sich P.:"Sie hat uns dann auch erzählt, dass sie schon einmal fast von einem Hund gebissen wurde. Für mich wirkte es so, als würde sie einfach keine Hunde mögen." P. und seine Frau sind beide Nutzer des Klimatickets. Im Stress um die knappe Umstiegszeit hatten sie aber kein Ticket für Hündin Sofie gelöst.

18,80 Euro für Ticket im Zug fällig

"Sie war sehr unfreundlich. Ich wollte aber nicht streiten und meinte, dass ich gerne bei ihr ein Ticket lösen würde", schildert der Wiener. Die Schaffnerin stellte ein Ticket für den Hund aus: 18,80 Euro wurden für den Wauzi fällig. Die Familie bezahlte – und stutze dann. "Meine Frau hat online nachgeschaut, dort kostete das Ticket nur 5,80 Euro. Wir haben dann noch bei der Schaffnerin versucht, das aufzuklären, aber die meinte nur unfreundlich, ihr Gerät habe ihr eben diesen Preis angezeigt", erzählt P.

Er ärgert sich, dass sich niemand für den Vorfall entschuldigt hat. "Die hat gefühlt nur uns kontrolliert und ist dann bis Wien nicht mehr durch den Zug gegangen. Auch dass sie so unfreundlich war. Ein bisschen Fingerspitzengefühl kann man schon haben und sich entschuldigen", so der Wiener.

Anreize, damit Kunden Tickets vorab kaufen

Die ÖBB bestätigen auf "Heute"-Anfrage, dass der Preis für das Ticket im Zug korrekt verrechnet wurde. Der Verkauf sei mit großem Aufwand und hohen Kosten verbunden. "Wir investieren sehr viel in eine hochwertige und regelmäßige Ausbildung unserer Zugbegleiter:innen, deren wichtigste Aufgabe es ist, für Service & Sicherheit während der Fahrt zu sorgen – und nicht Tickets zu verkaufen. Daher der preisliche Anreiz, das Ticket früher und im selbstbedienten Verkauf zu erwerben", heißt es von den ÖBB.

Die ÖBB hat bereits 2021 ein dynamisches Preissystem umgesetzt, bei dem Kunden Vorteile bekommen, wenn sie Tickets früher und online buchen. Natürlich ist es aber auch in den Fernverkehrszügen weiterhin möglich, die Tickets zu kaufen. "Dazu bitten wir unsere Kund:innen, dies im Rahmen der Ticketkontrolle bekannt zu geben", so die ÖBB. Das Klimaticket hätte keinen Einfluss auf den Preis des Hundetickets.

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    Wiener Linien / Manfred Helmer

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Wiener Fahrgast war verärgert, als er im Zug für das Ticket seines Hundes fast den vierfachen Preis im Vergleich zum Online-Preis bezahlen musste
    • Die unfreundliche Schaffnerin berechnete 18,80 Euro für das Ticket, während es online nur 5,80 Euro kostete, und weigerte sich, den Fehler anzuerkennen oder sich zu entschuldigen
    • Die ÖBB bestätigte, dass der Preis korrekt war und betonte den Anreiz für Kunden, Tickets frühzeitig zu kaufen
    red
    Akt.