1 /13 Sanel Kuljic. Vom Fußball-Star zum mehrfach verurteilten Straftäter. Der tiefe Fall in Bildern. Links im ÖFB-Dress, in der Mitte im Dezember 2019 in Wien vor Gericht (mit Anwalt Philipp Wolm), rechts bei der Wiener Austria.

2 /13 Kuljic wurde 1977 in Hallein geboren. Über die Jugend von Grödig erarbeitete er sich einen Platz im Salzburg-Nachwuchs. 1996 erfolgte der Aufstieg zur Kampfmannschaft von Casino Salzburg. Über die Amateure und PSV SW Salzburg kam er nach der Jahrtausendwende bei Bad Bleiberg unter. Seine letzte Station vor dem Oberösterreich-Triple: Pasching 2001-2003, LASK 2003, Ried 2003-2006.

3 /13 Bereits 2003 ging Sanel Kuljic (LASK) gegen Dominique Taboga (DSV) hart zur Sache. Sie sollten sich später vor Gericht gegenüberstehen.

4 /13 Von den Rieder Fans wird Sanel Kuljic bis heute verehrt. Zwischen 2003 und 2006 schoss der Stürmer 70 Tore für die Spielvereinigung. Bei den Riedern wurde er immerhin drei Mal Torschützenkönig. Im Zuge des Wettskandals sollte später auf einem Banner im Stadion zu lesen sein: "Gott betrügt nicht". Die Richterin nannte ihn im Prozess daraufhin einen ehemaligen "Fußballgott".

5 /13 Für das ÖFB-Team war Kuljic 20 Mal im Einsatz, erzielte dabei drei Länderspiel-Tore. Abschluss: Wenige Monate vor der Heim-EM 2008 in einem Testspiel gegen Tunesien im Happel-Stadion (0:0, November 2007).

6 /13 2007 kehrte Kuljic von seiner Saison in der Schweiz bei Sion zurück nach Österreich, heuerte bei der Wiener Austria an.

7 /13 Von der Austria ging es schnell zur zweiten Filiale von Magna-Boss Frank Stronach. Hier ist Kuljic 2009 bei der Meisterfeier mit Wiener Neustadt zu sehen. Die Niederösterreicher gewannen die Erste Liga und stiegen in die Bundesliga auf.

8 /13 Die Kapfenberg-"Ära" endete 2013. Vom Fußballplatz wechselte er auf die Strafbank. Im Zuge des großen Wettskandals fasste er eine mehrjährige Haftstrafe aus.

9 /13 Dominique Taboga brachte den Stein ins Rollen, nachdem er mehr und mehr unter Bedrängnis geraten war, Kuljic bei der Polizei Erpressung vorgeworfen hatte. Er war damals bei Grödig in der Bundesliga aktiv, gab später vor Gericht zu, Spiele manipuliert zu haben.

10 /13 Sanel Kuljic wurde 2014 im Zuge des großen Wettskandals 2014 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er wurde 2017 vorzeitig entlassen. Es ging um die Manipulation von 18 Spielen. Kuljic wurde Betrug, Erpressung und Nötigung vorgeworfen.

11 /13 Die Freiheit währte nicht lange. 2019 klickten wieder die Handschellen. Hier ist Kuljic beim Prozess in Wien Anfang Dezember zu sehen. Der Vorwurf: Er habe Suchtmittel an ehemalige Nationalspieler verkauft.

12 /13 Kuljic wurde zu zwölf Monaten Haft verurteilt. Dabei gab der mittlerweile 42-Jährige an, seit 1994 süchtig nach Kokain zu sein. Sprich: über seine gesamte Profi-Laufbahn hinweg. Als Zeuge war ein ehemaliger Nationalkicker geladen, dem Kuljic zumindest acht Mal Koks verkauft haben soll. Auch diverse Sportler aus dem Wiener Unterhaus zählten zu seinen Kunden.

13 /13 Kuljic behauptet, nach wie vor süchtig zu sein, schlug daher vor, anstatt einer Strafe eine Therapie zu bekommen. Sollte diese genehmigt werden, kommt er - da er bereits in Untersuchungshaft saß - vorzeitig auf freien Fuß.