1/10 Die Situation im Kernkraftwerk Saporischschja drohte seit Beginn der ukrainischen Invasion in die Ukraine schon mehrfach ausser Kontrolle zu geraten.

2/10 Das grösste Atomkraftwerk Europas geriet Anfang März 2022 in russische Hand. Artillerieduelle um das Kraftwerksgelände …

3/10 … hatten im vergangenen Sommer Befürchtungen vor einer Atomkatastrophe ausgelöst.

4/10 In der Folge wurden alle sechs Reaktorblöcke ausgeschaltet. Nun ist die Angst zurück.

5/10 Grund dafür ist die Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Nacht zum 6. Juni 2023.

6/10 Während infolge des Dammbruchs weite Landstriche unter Wasser stehen, sinkt der Wasserstand in dem Kühlwasser-Reservoir des Kernkraftwerks Saporischschja – auf 12,7 Meter am Donnerstagabend.

7/10 Damit ist nun der Stand erreicht, von dem angenommen wurde, dass er zu tief ist, um die sechs Reaktoren und die abgebrannten Brennelemente des AKW zu kühlen. Das Kühlwasser braucht es, um eine Kernschmelze und die mögliche Freisetzung von radioaktiver Strahlung zu verhindern.

8/10 Denn die Brennstoffe des AKWs heizen auch nach seiner Abschaltung vor rund neun Monaten noch weiter. Typischerweise würden Brennelemente nach dem Entladen aus dem Reaktor noch fünf Jahre im Abklingbecken gekühlt werden, so Georg Steinhauser, Radioökologe an der TU Wien.

9/10 Teilte die Internationale Atomenergiebehörde am Mittwoch noch mit, es bestehe "kein unmittelbares Risiko" für die nukleare Sicherheit, bezeichnet er die "allgemeine nukleare Sicherheitslage" in einem neuen Statement als "sehr prekär und potenziell gefährlich".

10/10 Er weist aber darauf hin, dass der Umstand, dass die Pumpen auch bei einem tieferen Pegelstand als erwartet arbeiten, "uns mehr Zeit verschafft, bevor möglicherweise auf alternative Wasserversorgung umgestellt wird".