Wirtschaft

Gas-Experte schockt im ORF mit Teuerungs-Ansage

Die nächste Teuerungswelle steht ins Haus. Der Gaspreis werde weiter steigen, sagt E-Control-Chef Urbantschitsch im ORF. Er macht aber auch Hoffnung.

Roman Palman
Erdgas ist extrem teuer.
Erdgas ist extrem teuer.
Getty Images/iStockphoto

Der Preis für europäisches Erdgas hat die Talfahrt der vergangenen Tage fortgesetzt. Ist das Schlimmste also vielleicht schon vorüber? In der ZIB2 bremste Wolfgang Urbantschitsch, Chef der Regulierungsbehörde E-Control, im Gespräch mit ORF-Moderator Martin Thür mögliche Vorfreude. 

Wir würden gerade eine "sehr gute Momentaufnahme" erleben. "Die Speicher sind voll und wir haben noch hohe Temperaturen. Es ist noch nicht kalt draußen und damit ist die Nachfrage gering", erklärt er den jüngsten Preisverfall.

Wolfgang Urbantschitsch, Chef der Regulierungsbehörde E-Control, in der ZIB2 mit Martin Thür am 25. Oktober 2022.
Wolfgang Urbantschitsch, Chef der Regulierungsbehörde E-Control, in der ZIB2 mit Martin Thür am 25. Oktober 2022.
ORF

"Nie gefeit vor Preissprüngen"

Eine Rückkehr zu Tarifen wie in 2021 steht aber noch in den Sternen. Stattdessen "kann es sein, dass im November die Gaspreise wieder ansteigen. Und es kann durchaus sein, dass im ersten Quartal des neuen Jahres die Preise wieder etwas ansteigen", sagt der Energie-Experte mit Blick auf die Terminmärkte.

Nach einem Durchschnaufer betont er: "Natürlich ist man nie gefeit vor Preissprüngen", allerdings habe sich gezeigt, dass mögliche Katastrophennachrichten und die Drohungen Wladimir Putins durchaus bereits eingepreist seien. Die Preise seien dadurch in jüngster Zeit "nicht mehr massiv gesprungen".

Sein Lichtblick: "Wir können vorsichtig optimistisch sein, dass sich die Preise einpendeln werden. Vielleicht nicht auf diesem niedrigen Niveau, das wir jetzt haben, aber auf einem niedrigeren Niveau als in den vergangenen Monaten.

Wird Erhöhung nicht so schlimm?

Industriekunden könnten "relativ kurzfristig" mit einer Entlastung durch die fallenden Preise rechnen, bei den Haushaltskunden sei das aber anders, da hier langfristigeres Beschaffungsportfolio noch nachwirken würde. "Da sind natürlich jetzt bei den Preisen noch Mengen dabei, die zu teuren Preisen beschafft worden sind. Allerdings sollten sich diese niedrigeren Preise bei der nächsten Anpassung durch den Anbieter zeigen. Wenn die Preise erhöht werden, dann zumindest in einem geringeren Ausmaß."

Für Neukunden könnte es aber eine gute Nachricht geben. Sie könnten, so Urbantschitsch, von den fallenden Preisen und den angepassten Tarifen schneller profitieren, da hier die Großhandelspreise in kürzeren Intervallen widergespiegelt werden würden. Er rechnet deshalb hier mit einer rascheren Tarif-Senkung.

Temporärer Preisdeckel

Braucht es dann noch einen Preisdeckel? "Ich denke, es ist richtig, dass man schaut, dass die Preise nachhaltig niedriger bleiben und auch sinken", betont Urbantschitsch. Sparsamkeit sei aber ein Gebot der Stunde um die Nachfrage und somit den Preisdruck zu reduzieren.

Punktuelle Maßnahmen gegen Preissprünge hält der E-Control-Vorstand in dieser "Ausnahmesituation" für richtig, doch die staatlichen Eingriffe sollten nur temporärer Natur sein. Die Energieliberalisierung habe in den letzten Jahrzehnten "große Vorteile" für die österreichischen Kunden gebracht.

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