Razzia im Kanzleramt – Spur führt zu o24-Chef Fellner
Knalleffekt Mittwochvormittag in der heimischen Polit-Szene: Ermittler rückten zu den seit Wochen angekündigten Hausdurchsuchungen in die ÖVP-Zentrale, ins Finanzministerium und ins Bundeskanzleramt aus, stellten Unterlagen und Mobilgeräte sicher. Heute
Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP, sein Handy wurde ihm nicht abgenommen, er weilt in Slowenien) und sein engstes Umfeld werden gemäß "Heute" vorliegenden Informationen als Beschuldigte geführt. Heute
Im Fokus der Fahnder stehen insgesamt elf Personen, darunter die Verleger-Brüder Wolfgang und Helmuth Fellner ("Österreich", oe24). Beamte des Innenministeriums durchsuchten am Mittwoch deren Verlagshaus in der Wiener Innenstadt und nahmen Dokumente mit. Heute
Hintergrund der Ermittlungen – für alle handelnden Personen gilt die Unschuldsvermutung – sollen Inseratedeals und Zahlungen des Finanzministeriums (Volumen: 1,3 Millionen Euro) an "Österreich"/oe24 ab dem Jahr 2016 an das Fellner-Medienhaus sein. Als Gegenleistung – so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft – gab es gewogene Berichterstattung in den Fellner-Boulevardmedien. Heute
Zwei Meinungsforscherinnen (darunter Ex-Ministerin Sophie Karmasin) stellten entsprechende Umfrage-Ergebnisse zur Verfügung. Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid soll, das behauptet die WkSta redaktionelle Inhalte in "Österreich" und oe24 – "teilweise mit einer die Interessen von Sebastian Kurz und der Gruppe seiner Vertrauten fördernden Kommentierung durch Wolfgang Fellner und andere Redakteure – vorgegeben haben. Heute
Nun laufen intensive Nachforschungen. Es geht um Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit. Neue Brisanz erhält in diesem Zusammenhang auch ein Talkshow-Interview mit Wolfgang Sobotka bei Kanalbetreiber Fellner. Heute
"Sie kennen das Geschäft, für jedes Inserat gibt's a Gegengeschäft", sagte der Nationalratspräsident im Studio. Antwort Fellners: "Ja, natürlich." Heute
"Die Behörden sollen das untersuchen, die Fragen aufklären, dann wird sich das mit der Zeit auch erledigen", sagte Finanzminister Gernot Blümel im Pressefoyer. Heute
Blümel ist der engste politische Vertraute von Kanzler Kurz. Er wies darauf hin, dass die Vorwürfe eine Zeit betreffen, in der er nicht Ressortchef im BMF war. Heute
Die SPÖ und die FPÖ fordern indes den Rücktritt von Sebastian Kurz. Heute