- 1/13 "Gypsy" - Premiere am 10. September 2017 Arthur Laurents und Stephen Sondheim, Buchautor und Liedtexter von West Side Story, sowie der Komponist Jule Styne (Blondinen bevorzugt, Funny Girl) bündelten ihre Talente 1959 für eine der großartigsten Broadway-Shows aller Zeiten. Gypsy, auf real existierende Personen zurückgehend, wurde sogar als Mutter aller Musicals bezeichnet. Jedenfalls steht eine starke Mutter, eine stage mother, im Zentrum der Handlung, die sich über fast zwei Jahrzehnte erstreckt. Mama Rose hat keinen sehnlicheren Wunsch, als ihre Töchter im Rampenlicht zu sehen, wo sie sich selbst immer hingeträumt hatte. Ohne Rücksicht auf Verluste (sie nimmt auch die Trennung von ihrem Verehrer Herbie in Kauf) betreibt sie zunächst die Karriere von June, der Jüngeren. Als diese durchbrennt, konzentriert sich Roses unerbittliche Energie auf Louise. Diese mutiert zum BurlesqueStar und die ehrgeizige Mutter steht alleine da V Maria Happel wird als Mama Rose einen der wenigen wirklich komplexen Charaktere des amerikanischen Musicals (Clive Barnes) verkörpern....(Bild: Johannes Ifkovits)
- 2/13 "Die Räuber" von Guiseppe Verdi - Premiere am 14. Oktober Giuseppe Verdis Oper I masnadieri nach Friedrich Schillers Sturm-und-Drang-Drama Die Räuber entstand 1847 für das Haymarket Theatre in London. Es war Verdis zweite von vier SchillerVertonungen, nach Giovanna dArco und vor Luisa Miller und dem Spätwerk Don Carlo. Erst 1963 fand an der Volksoper die Österreichische Erstaufführung der Räuber in deutscher Sprache statt. Verdi und sein Librettist Maffei setzten den Schwerpunkt auf die bei Schiller angelegte Familientragödie: Ein übermächtiger Vater hat all seine Liebe und Aufmerksamkeit seinem Sohn Karl geschenkt, den anderen, Franz, hat er vernachlässigt. So wurde der erste ein selbstverliebter Draufgänger, der zweite ein verbitterter Taugenichts. In dieser Konstellation konnte die Intrige des Franz gegen Karl wirksam werden: Im Glauben, beim Vater in Ungnade gefallen zu sein, wurde Karl ein Räuberhauptmann. Seine Verlobte Amalia, die wie eine Schwester im Haus Maximilians aufgewachsen ist, fällt den Konflikten und Rivalitäten der Männer zum Opfer. Als Franz Machenschaften endlich aufgedeckt sind, ist ein glückliches Ende unmöglich geworden. Die Handlung mündet unausweichlich in die Katastrophe V...(Bild: Johannes Ifkovits)
- 3/13 "Pinocchio" - Premiere am 19. November Wer kennt sie nicht, die Geschichte von der Holzpuppe, die zum Leben erwacht und deren Nase wächst, wenn sie lügt? Bevor der Ausreißer Pinocchio zu Vater Geppetto zurückfindet und ein Bub aus Fleisch und Blut wird, muss er zahlreiche Abenteuer bestehen: Er wird ins Gefängnis geworfen, erfriert fast, befreit sich aus den Fängen eines grausamen Zirkusdirektors und übersteht auf hoher See eine Wal-Attacke. Der vielseitige italienische Komponist Pierangelo Valtinoni schrieb zunächst eine einaktige PinocchioOper für das Kinderopernfestival in Vicenza (2001). Die zweiaktige Version wurde 2006 in Berlin uraufgeführt und erwies sich mit zahlreichen Folgepremieren in Deutschland, Italien und Spanien als eine der erfolgreichsten Kinderopern der jüngeren Zeit. Nun findet das Werk, das nicht nur für ein junges Publikum geschrieben ist, sondern auch zahlreiche solistische Partien für Kinder enthält, erstmals nach Österreich. Die junge Sopranistin Juliette Khalil singt die Titelpartie, die Mitglieder des Kinderchors und des Jugendchors erleben wir unter anderem als Schnecken, Raben, Eulen, Hasen, Thunfische, Grillen und Puppen....(Bild: Johannes Ifkovits)
- 4/13 "Roméo et Juliette" - Premiere am 9. Dezember Mit Roméo et Juliette zur gleichnamigen Symphonie dramatique (op. 17) von Hector Berlioz entsteht - basierend auf William Shakespeares Tragödie - eine neue Auftragsarbeit für das Wiener Staatsballett. Für Choreograph Davide Bombana ist es nach Ballett: Carmen die zweite abendfüllende Uraufführung an der Volksoper Wien. Der 1958 in Mailand geborene und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Choreograph beschäftigt sich erneut mit einem großen literarischen Stoff. Eine wesentliche Rolle kommt bei dieser Produktion auch dem Chor des Hauses zu, womit Roméo et Juliette zugleich die Linie des preisgekrönten Publikumsschlagers Carmina Burana fortsetzt. Ausstatterin rosalie hat bereits mehrfach mit Davide Bombana zusammengearbeitet und ist besonders für ihre spektakuläre Verwendung von Leuchtkörpern bekannt....(Bild: Johannes Ifkovits)
- 5/13 "Eine Nacht in Venedig" - Wiederaufnahme am 10. Jänner 2018 Ach, wie so herrlich zu schaun sind all die lieblichen Fraun, so singt Caramello, Leibbarbier und Spießgeselle des Herzogs von Urbino, beim Karneval von Venedig - und will zuletzt doch nur seine Annina. Sein Herr hingegen ist als Schürzenjäger so berüchtigt, dass die alten Senatoren ihre jungen Frauen während des Karnevals vorsorglich zu Hause einsperren. Es sei denn, der Herzog hat einen lukrativen Posten zu vergeben: Dann holt man die Damen wieder hervor, oder sucht sich eine, die man als Ehefrau hübsch präsentieren kann. Und am Ende schreibt man alle Eskapaden ganz einfach dem Karneval zu: Alles maskiert, wo Spaß und Tollheit und Lust regiert! Ein nostalgischer Sehnsuchtsort war Venedig für die Wiener schon in der Entstehungszeit der Operette 1883, und diese Tradition setzt sich bis heute fort. In Hinrich Horstkottes bunter Inszenierung finden die VenedigKlischees ihren fröhlichen Widerhall, tanzen die Commedia-dellarte-Figuren im bereits untergegangenen Palazzo. Die Serenissima wird gefeiert als Hort der Sinnlichkeit und Dekadenz, als eine Stadt, die selbst schon Kulisse ist....(Bild: Johannes Ifkovits)
- 6/13 "Der Opernball" - Premiere am 17. Februar 2018 Gehen wir ins Chambre séparée, so lautet die verführerische Devise in Richard Heubergers Operette. Ein Ehepaar aus der Provinz besucht Freunde in der Hauptstadt. Die Männer haben Lust auf Abenteuer, die Frauen stellen sie auf die Treueprobe. Jeder Mann erhält eine Einladung zum Opernball, gezeichnet von einer geheimnisvollen Unbekannten. Ihr Erkennungszeichen: ein rosa Domino. Auf dem Opernball jagen schließlich drei Männer drei rosa Dominos nach, und am nächsten Morgen weiß keiner, welche Frau ihm eigentlich in den Armen lag V Heubergers Operette aus dem Jahr 1898 spielt ursprünglich in Paris. Doch wo sonst gehört der Opernball so sehr zum gesellschaftlichen Leben wie in Wien? Deshalb verlegt Regisseur Axel Köhler, der erstmals an der Volksoper arbeitet, die Handlung nach Wien, in die heutige Zeit. Nur dass in diesem Jahr der Opernball in der Staatsoper abgesagt ist; die Volksoper übernimmt und gibt dem Ball ein neues Motto: Frei, ja frei sei die Liebe!...(Bild: Johannes Ifkovits)
- 7/13 "Carousel" von Musical von Rodgers & Hammerstein - Premiere am 17. März Die zweite Zusammenarbeit des dominierenden Musical-Teams der 1940er Jahre, Rodgers & Hammerstein, basiert auf Molnárs wohlbekanntem Liliom. Sie verlegten die Geschichte von Budapest nach Neuengland, aus dem Hutschenschleuderer wurde der Karussell-Ausrufer Billy. Er lässt sich in einen Raubüberfall verwickeln und kommt dabei ums Leben. Seine Frau Julie und seine Tochter Louise bleiben zurück. Der Sternwart gibt Billy die Chance, noch einmal zurückzukehren und Gutes zu tun V Vom Komponisten Rodgers als sein Lieblingswerk bezeichnet, weist Carousel nicht nur eine prachtvolle symphonische Partitur, sondern auch einige der schönsten Musical-Songs aller Zeiten auf, insbesondere Youll Never Walk Alone. Die deutschsprachige Erstaufführung des Musicals fand 1972 an der Volksoper statt. Nun gestalten Dirigent Joseph R. Olefirowicz und das Leading Team des Zauberer von Oz eine Neuproduktion (wobei Henry Mason auch für eine frische Übersetzung verantwortlich zeichnet) mit Daniel Schmutzhard und Mara Mastalir in den Hauptrollen....(Bild: Johannes Ifkovits)
- 8/13 "Rusalka" - Wiederaufnahme am 25. März 2018 Rusalky bezeichnen im Russischen weibliche Wassergeister, wunderschön und mit magischen Fähigkeiten ausgestattet. Fabelwesen ihrer Art geistern als Sirene, Undine, Melusine oder Arielle durch alle westlichen Kulturen. Sie sind entweder Femme fatale mit Fischschwanz, die schwache Männer ins Verderben lockt, oder ätherische Kindfrau, die aus Liebe zu einem Mann selbst Mensch wird. Letzteres trifft auf Antonín Dvoáks Oper Rusalka zu, die eine Parabel über Traum und Realität, Natur und Künstlichkeit, Liebe und Leidenschaft ist: Für einen Prinzen verlässt Rusalka ihr ureigenes Lebenselement. Seine Liebe und Treue muss sie erhalten, sonst droht ewige Verdammnis. Aber der Prinz verliert rasch das Interesse an dem kühlen Mädchen und wendet sich der leidenschaftlichen Fremden Fürstin zu. Renaud Doucet und André Barbe, die zuletzt Hoffmanns Erzählungen an der Volksoper erarbeitet haben, inszenierten Rusalka als märchenhaftes Gleichnis über die Ausbeutung der Natur durch den Menschen, der sich selbst fremd geworden ist....(Bild: Johannes Ifkovits)
- 9/13 "Marylin Forever" - Premiere im Kasino am Schwarzenbergplatz am 14. April 2017 Auf den gelungenen Einstand in der vergangenen Saison folgt mit der Kammeroper Marilyn Forever des englischen Komponisten Gavin Bryars die zweite Produktion der Volksoper im Kasino am Schwarzenbergplatz. Das Stück wurde 2013 in Victoria, Kanada, uraufgeführt und seither zwei weitere Male, im australischen Adelaide und in Kalifornien, nachgespielt. Die Volksoper produziert nun die europäische Erstaufführung des Stücks. Ausgehend von der letzten Nacht im Leben Marilyn Monroes, dem 5. August 1962, entfalten sich vor dem Publikum die Szenen der Oper wie Puzzleteile, die zusammen den Mythos Marilyn ausmachen: Momente ihres Lebens, Versatzstücke aus ihren Gedichten, ihre Beziehung zu Arthur Miller, die Identitäten des Waisenkindes Norma Jeane und der Kunstfigur Marilyn, die Diskrepanz zwischen ihren persönlichen Idealen von Liebe und Künstlertum und der Außenwirkung des Sexsymbols. Ein Regisseur konfrontiert Marilyn in einer fingierten Probensituation mit den Widersprüchen ihres Lebens und schlüpft in die Rollen ihrer Männer. Ein MiniChor aus Tenor und Bass kommentiert das Geschehen. Das achtköpfige Kammerorchester wird ergänzt durch ein Jazztrio auf der Bühne....(Bild: Johannes Ifkovits)
- 10/13 "Ein Sommernachtstraum" - Wiederaufnahme am 20. April 2018 Glitzernde Blätter, ein knorriger Wurzelwald, Balletteleven als entzückende Elfen, die sich um Puck, den verschmitzten Waldgeist, scharen, der mit wilden Sprüngen über die Bühne fegt und dabei seine Streiche ausheckt - 2010 wurde Ein Sommernachtstraum in der Choreographie von Jorma Elo an der Wiener Staatsoper uraufgeführt. Drei Jahre später hatte das Werk an der Volksoper seine bejubelte Premiere. 2011 wurde Ein Sommernachtstraum in Moskau mit dem renommierten Prix Benois de la Danse, dem Oscar der Ballettwelt, ausgezeichnet. Nun kehrt das Ballett des finnischen Starchoreographen in der zauberhaften Ausstattung von Sandra Woodall an die Volksoper Wien zurück und entführt das Publikum erneut in eine märchenhafte Welt....(Bild: Johannes Ifkovits)
- 11/13 "Gasparone" - Premiere am 2. Juni 2018 Ein Operettenklassiker, der seit 1989 nicht mehr in der Volksoper gezeigt wurde, kehrt endlich auf den Spielplan zurück! Für die Inszenierung von Carl Millöckers Gasparone zeichnet Olivier Tambosi verantwortlich, der hier zuletzt die Künneke-Operette Der Vetter aus Dingsda und das Musical Der Mann von La Mancha inszeniert hat. Seiner witzigen Interpretation von Gasparone liegt die musikalische Bearbeitung aus den 1930er Jahren zu Grunde. Um unbehelligt seine Schmuggleraktivitäten durchführen zu können, hat der Wirt Benozzo den Räuberhauptmann Gasparone erfunden. Die Bewohner von Trapani meiden seitdem die umliegenden Wälder, und zwecks Ablenkung oder Geldbeschaffung können in Gasparones Namen Personen entführt und Lösegeld gefordert werden. Doch dann taucht ein Fremder auf, singt Nur Gold will ich haben und Edelgestein und verschenkt dunkelrote Rosen an die schöne verwitwete Gräfin Carlotta, womit er allerdings der Heiratspolitik des Bürgermeisters Nasoni in die Quere kommt. Haben die Bewohner von Trapani diesen verdammten Gasparone so lange an die Wand gemalt, bis er Wirklichkeit geworden ist?...(Bild: Johannes Ifkovits)
- 12/13 "Sweeney Todd" - Wiederaufnahme am 12. Juni 2018 Der Österreichische Musiktheaterpreis 2015 für die beste Produktion geht an V Sweeney Todd! So stolz die Volksoper auf diese Ehre war, Sondheims Meisterwerk ist Preise gewöhnt: Es wurde 1979 mit den sechs wichtigsten Tony-Awards (Bestes Musical, Beste Partitur, Bestes Buch, Bester Hauptdarsteller, Beste Hauptdarstellerin, Beste Regie) ausgezeichnet. Nun kehrt die Erfolgsproduktion zurück, um unter den Anwesenden wieder Schauer, Lachstürme und Rührung zu verbreiten. Der Barbier Sweeney Todd will nach Jahren der Verbannung blutige Rache an seinem Peiniger Richter Turpin nehmen. Als ihm dieser entwischt, wird Todd im Wahn zum Serienmörder: Er schneidet seinen Kunden die Kehlen durch; seine Komplizin, die Pastetenbäckerin Mrs. Lovett, stellt aus den Opfern Fleischpasteten her ......(Bild: Johannes Ifkovits)
- 13/13 Die Saison 2017/18 in der Volksoper: Acht Premieren Eine europäische und eine österreichische Erstaufführung, Vier Wiederaufnahmen 20 Repertoirestücke zahlreiche Sonderprogramme aus vier Jahrhunderten Operette, Oper, Musical und Ballett...(Bild: Johannes Ifkovits)