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Verwahrloste Katze von Tierschützern gerettet

Heute Redaktion
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Tierfreunde in Pittsburgh (USA) trauten ihren Augen nicht. Sie fanden eine vernachlässigte Calico-Katze die fast einen Kilo verfilztes Fell mit sich herumtrug. In einer Tierklinik wurde "Hidey" von ihren "Dreadlocks" befreit.

Tierfreunde in Pittsburgh (USA) trauten ihren Augen nicht. Sie fanden eine vernachlässigte Calico-Katze die fast einen Kilo verfilztes Fell mit sich herumtrug. In einer Tierklinik wurde "Hidey" von ihren "Dreadlocks" befreit. 

"Was war denn das?", fragte sich Paul Russell. Der Tierfreund war in der Woche vor Weihnachten noch einmal in das Haus seines entfernten Verwandten in der US-Stadt Pittsburgh zurückgekehrt, um dessen Katzen zu holen. Da sah er plötzlich ein großes, unförmiges Wesen unter dem Bett hervorschießen und in den Keller verschwinden.

Die Familie hatte den 82-Jährigen, zunehmend unter Alzheimer leidenden Mann in ein Pflegeheim gebracht. Russell machte erst die eine Katze ausfindig, eine Siamkatze namens Siam. Dann tauchte plötzlich das zweite Tier auf.

"Wie in einem Horrorfilm"

"Zuerst dachte ich, es sei eine Katze, die eine auf sie gelegte Wolldecke mit sich schleppte", sagte Russell der Website thedodo.com. Mit einer Taschenlampe durchsuchte er den Keller. Da sah er in einer Ecke versteckt die zweite Katze mit einem unglaublich großen, zu dicken Würsten verfilzten Fell.



"Es war wie in einem Horrorfilm", erinnert sich Russell. "Wahrscheinlich war sie unglaublich verängstigt und hatte große Schmerzen." Die Katze erhielt den Namen "Hidey" (Versteckerli) und wurde ins Tierschutzzentrum der Animal Rescue League in Pittsburgh gebracht.

Noch nie gesehen

Dort waren die Tierpfleger ebenso erstaunt. "So etwas hatten sie vorher noch nie gesehen", sagte Caitlin Lasky von der Tierschutzvereinigung von West-Pennsylvania der Dodo-Website. "Auch als ich online nachschaute, fand ich nichts Ähnliches." Die Tierschützer im Zentrum schläferten das 14-jährige, schildpattfarbene Calico-Weibchen temporär ein. Dann griffen sie zum Rasierapparat und schoren ihr verknotetes Fellkleid vollständig ab. Es hatte ein Gewicht von zwei Pfund, also fast einem Kilogramm.

Übergewicht als Problem

Die Fachleute gehen davon aus, dass Hidey ihr Fell aus Vernachlässigung nicht mehr leckte. Ihr älteres Herrchen konnte sie auch nicht mehr kämmen. Zudem war Hidey dick. "Hidey war wirklich übergewichtig; das erschwert es Katzen, sich zu pflegen", sagte Lasky. "Dann kommt es zur Verfilzung." 

Inzwischen ist Hidey von ihrer Haarlast befreit und hat sich zusammen mit der 17-jährigen Siam zu den übrigen drei Katzen und zwei Hunden des Russell-Haushalts gesellt. "Lange hielt sie sich unter dem Bett versteckt", berichtete Paul Russell gegenüber der "New York Post". "Ich ziehe sie jeweils hervor, halte sie, und dann schnurrt sie." 

"Hidey" erholt sich

In den letzten Tagen sei Hidey von selbst unter dem Bett hervorgekrochen und habe ein Katzenbett bestiegen, schreibt die "Post". "Sie arbeitet daran, sich mit Menschen wieder anzufreunden", sagte Russell. Seine Lehre aus der Geschichte: Es ist sehr wichtig, sich um ältere Menschen und ihre Tiere zu kümmern.