Österreich

Lärmende Milchbauern zogen durch Wien

Heute Redaktion
Teilen

Am Donnerstag sorgt die Milch, oder besser die Demo der "IG-Milch", für erhebliche Verkehrsprobleme in Wien. Nach Informationen des ARBÖ kommt es zu Sperren und Behinderungen im 1. und 2. Bezirk. Gegen 9.30 Uhr versammelten sich rund 100 Teilnehmer vor der Vertretung der Europäischen Kommission in der Wipplingerstraße.

Am Donnerstag sorgte die Demo der Milchbauern für Aufsehen in Wien. Traktoren fuhren durch die Bundeshauptstadt, die Teilnehmer läuteten mit Kuhglocken. Es kam zu Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt und in der Leopoldstadt.

Mit Traktoren kamen die Demonstranten nach Wien, um mit Transparenten, aber auch ohrenbetörendem Lärm auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Die Teilnehmer läuteten mit Kuhglocken, schlugen Milchkannen und Deckel aneinander und veranstalteten ein Hupkonzert.

Gegen 9.30 Uhr versammelten sich rund 100 Teilnehmer vor der Vertretung der Europäischen Kommission in der Wipplingerstraße. Rund 30 Traktoren brachen über die Ringstraße und den Franz-Josefs-Kai sowie die Salztorbrücke zum Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz in den zweiten Bezirk auf. Vor der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter fand ab 11 Uhr der zweite Teil der Demonstration statt. Von dort ging es weiter zum Morzinplatz, wo ein Manifest präsentiert und Milch an Interessierte ausgeschenkt wurde. 

Am Ring, aber auch in der Leopoldstadt kam es zu Verkehrsbehinderungen. Die anderen Autolenker bestaunten die Traktoren-Armada. Das Ende der Demonstration war für 15 Uhr geplant.

Reduzierung der Milchmenge gefordert

Die Demonstranten fordern eine Reduzierung der Milchmenge. Sie sind der Meinung, dass die derzeitige Überproduktion von der EU gewollt ist. Die großen Milchländer würden ihre Kühe mit Gen-Soja füttern, damit diese so viel Milch produzieren, dass Milchpulver bis nach Indien exportiert werden.

Milchbauern in den betroffenen Ländern könnten mit dem billigeren Milchpulver nicht mithalten. So wird die Milchproblematik zu einem globalen Problem. Die IG-Milch stellte das durch eine kleine Weltkugel dar, die mit Milchpulver aus Europa überflutet wird. Bauern stellten die Milch-Überproduktion außerdem in Form eines symbolischen Milchsees dar.

Auch der Milchpreis ist den Bauern ein Dorn im Auge. Diese erhalten derzeit 27 Cent pro Liter für normale Milch und 40 Cent für Biomilch. Zum Überleben sei laut Milchbauern jedoch "mindestens 47 Cent" nötig.