Österreich

Schürft Justiz-Flüchtling Diamanten in Madagaskar?

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: GEPA

Am Tiefpunkt seines Lebens wurde er zum U-Boot: Fünf Tage vor Weihnachten erschien Judo-Olympiasieger Peter Seisenbacher (56) nicht zu seinem Strafprozess in Wien (sexueller Missbrauch minderjähriger Mädchen). Seither ist er für die Justiz unauffindbar.

Dass sich der Sportstar lieber das Leben genommen hat, als bis zu zehn Jahre in Haft zu sitzen, schließt sein Anwalt aus. Also ist er untergetaucht – die Frage ist nur: Wo? Das Sportportal "Laola1" ging auf Spurensuche und fand Spannendes heraus. Erste Überraschung: Die Fährte nach Aserbaidschan, wo der Justiz-Flüchtling zuletzt das Judo-Nationalteam trainiert hat, ist wohl kalt. Denn sein Vertrag lief nach den Sommerspielen in Rio (August) aus.

Für ein Trainingslager in Mittersill (Sbg.) ab 7. Jänner wurde Seisenbacher vom Verband am kaspischen Meer nicht mehr als Coach genannt. Überdies gibt es mit dem Land ein Auslieferungsabkommen. Der gelernte Goldschmied hat gute Kontakte von Japan (Wiege seines Erfolgs) bis San Francisco (dort leben seine beiden erwachsenen Kinder).

Die besten aber hat er im arabischen Raum, wo Seisenbacher von 2013 bis 2015 lebte, in Dubai angeblich sogar als "permanent resident". Auf Nachfrage von "Laola1" erklärte der Judoka damals: "Ich mache hier halt Geschäfte". Die Rede war von Glücksspiel-Lizenzen bis zu Diamanten-Schürfrechten in Madagaskar. Vermutungen nur – wie die Unschuldsvermutung. Sicher indes: Madagaskar und die Emirate liefern gesuchte Verdächtige nicht aus.

;