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IS-Mord: Strache fordert Rücktritt von Polizei-Chef

Heute Redaktion
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Heinz-Christian Strache (FPÖ) äußerte harsche Kritik nach dem ersten IS-Mord in Österreich.
Heinz-Christian Strache (FPÖ) äußerte harsche Kritik nach dem ersten IS-Mord in Österreich.
Bild: Screenshot Facebook

FPÖ-Chef Strache nahm in einer Pressekonferenz zum verstörenden Blutverbrechen an einem Senioren-Paar in Linz Stellung. Der Täter hat IS-Hintergrund.

Der Doppelmord an einem oberösterreichischen Pensionisten-Ehepaar schlägt hohe Wellen. Innenminister Wolfgang Sobotka hatte von IS-Verbindungen des tunesischen Täters Mohamed H. berichtet.

Verbrechen aus Hass auf FPÖ

Ein tief erschütterter Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) trat Donnerstag vor die Medien und beklagte "eine Bankrott-Erklärung des Sicherheitsapparates". Haimbucher, der das ermordete Ehepaar persönlich kannte und ein Freund des Sohns ist, beklagte eine "grausame, heimtückische Hinrichtung", nur weil der Mörder seine Opfer als FPÖ-Mitglieder sah.

Haimbuchner kritisierte, dass "ein radikaler Islamist eine Aufenthaltsgenehmigung in Österreich" erhalten habe und dass die Behörden in dem Mordfall lange untätig blieben. "Die Behörden waren über die politischen Hintergründe bei dem Täter informiert", betonte Haimbuchner.

Polizei "völlig überfordert"

Auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache stand Haimbuchner zur Seite und beklagte die die „hasserfüllte Stimmungsmache gegen die FPÖ". Strache forderte den Rücktritt des oberösterreichischen Sicherheitsdirektors Andreas Pilsl, da dieser kurz nach der Tat einen islamistischen Hintergrund der Tat ausgeschlossen hatte. Die Exekutive sei „völlig überfordert" und unterbesetzt.

Der FPÖ-Chef betonte, dass in der Vergangenheit auch gegen ihn und andere hochrangige Politiker Mordpläne aufgedeckt worden seien. „Österreich habe ein Problem, weil salafistische Organisationen ungehindert tätig werden können", unterstrich Strache. Hier herrsche sofortiger Handlungsbedarf. Es gelte weitere radikal-islamistische Strukturen im Umfeld des mutmaßlichen IS-Mörders in Österreich konsequent zu zerschlagen. Terroristen in Frankreich und Belgien hätten „mit österreichischen Strukturen" Kontakt gehabt.

"Dilettantische Untätigkeit"

Die "rot-schwarze Regierung" und die Exekutive habe ihre "dilettantische Untätigkeit" und ihr Wegschauen bei radikal-islamistischen Strukturen und Vereinen zu beenden, so Strache. Er vermisste auch "eine Stellungnahme des Bundespräsidenten".

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl hatte sich schon zuvor auf den ORF eingeschossen: "Die ersten österreichischen Todesopfer des IS-Terrors in Europa werden vom ORF mit dem Mantel des Schweigens umhüllt. Das ist ein informationspolitischer Skandal, der nur durch Unfähigkeit oder durch absichtliche Vertuschung erklärt werden kann. Beides schreit nach personellen Konsequenzen". Kickl ernannte Chefredakteur Fritz Dittlbacher und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zu den Hauptverantwortlichen.

„Es besteht der massive Verdacht, dass der ORF versucht, dieses scheußliche Verbrechen, das aus islamistisch motiviertem Hass auf die FPÖ verübt wurde, so klein wie möglich zu behandeln", tobte Kickl.

Der mutmaßliche Täter Mohamed H. soll am 30. Juni in Linz Hildegard Sch. (85) erdrosselt und ihren Mann Siegfried (87) mit einem Stock erschlagen haben. Danach legte er Feuer und fuhr mit dem Fahrrad zur Polizei, um sich zu stellen. Ihr Sohn ist oberösterreichischer Landesbeamter und mit Naturschutz-Agenden betraut.

(gp)