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Heuer schon mehr als 300 Afghanen abgeschoben

Heute Redaktion
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Das deutsche Konsulat in Kabul nach dem verheerenden Anschlag
Das deutsche Konsulat in Kabul nach dem verheerenden Anschlag
Bild: Reuters

Trotz des Anschlags in Kabul mit mindestens 90 Toten und Hunderten Verletzten hält Österreich an der Abschiebung von Afghanen in ihr Herkunftsland fest.

Deutschland hat nach dem verheerenden Anschlag in Kabul Abschiebungen nach Afghanistan großteils ausgesetzt. In Österreich steht das offenbar nicht zur Diskussion. Das Innenministerium führt weiterhin Einzelfallprüfungen durch. Heißt: Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl und Bundesverwaltungsgericht entscheiden in jedem Fall individuell, ob dem Abzuschiebenden in der Heimat Gefahr droht oder nicht.

Abschiebebilanz

Von Jänner bis April wurden heuer 309 Afghanen abgeschoben. 102 verließen Österreich freiwillig, 168 wurden nach den Dublin-Kriterien in die jeweils zuständigen EU-Staaten gebracht. Bei 37 Personen geschah die Ausreise nach Afghanistan unter Zwang. Erst Mitte der Woche wurden weitere 17 Personen nach Afghanistan rückgeschoben. Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden exakt zwei Afghanen zwangsweise abgeschoben. (bob)