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Edel-Salz "Fleur de Sel" mit Plastik verschmutzt

Heute Redaktion
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Mikroplastik in Edel-Meersalz "Fleur de sel" nachgewiesen.
Mikroplastik in Edel-Meersalz "Fleur de sel" nachgewiesen.
Bild: imago stock & people

"Fleur de Sel" ist das teuerste Meersalz, wird dennoch von vielen geliebt – bis jetzt zumindest. Nun wurde dem Produkt Mikroplastik nachgewiesen.

Besonders wertvoll und schmackhaft – das sind die Prädikate, die dem "Fleur de Sel" gerne zugeschrieben werden. Das Salz entsteht als hauchdünne Salzschicht an der Meeresoberfläche und wird in der Regel händisch mit einer Holzschaufel abgeschöpft, kein Wunder daher, dass es das teuerste Salz ist, das im Handel zu finden ist.

Ausgerechnet jenem Edel-Produkt wurde nun eine Verschmutzung nachgewiesen. Recherchen des NDR Verbrauchermagazins "Markt" haben ergeben, dass häufig Mirkoplastik in dem Salz steckt.

Fünf der meistverkauften "Fleur de Sel"-Marken* wurden stichprobenartig auf Rückstände von Kunststoff im Labor untersucht, mit dem Ergebnis, dass der Gehalt an Mikroplastik beim Edelsalz zwischen 130 und 1800 Mikrogramm pro Kilogramm liegt. Im Gegensatz dazu enthalten die klassischen Meersalz-Marken der Diskonter Aldi (hierzulande Hofer) oder Lidl viel weniger. Der Gehalt liegt zwischen 14 und 59 Mikrogramm pro Kilogramm.

Beim nachgewiesenen Plastik handelt es sich vor allem um Polyethylen, Polypropylen und Polyethylenterephthalat – es sind die klassischen Bestandteile von Verpackungsmüll.

*)
- Rewe feine Welt für 2,84 Euro
- Aquasale für 3,19 Euro
- Fleur de Sel aus der Camargue für 3,19 Euro
- Fleur de Ibiza für 4,33 Euro bzw. 8,33 Euro im Keramiktopf
- Le Paludier de Guérande für 6,32 Euro

>>> Die angeführten Ergebnisse und Preise beziehen sich auf eine Untersuchung in Deutschland.

Verschmutztes Meer als Ursache

Weshalb der Unterschied beim Kunststoffgehalt zwischen "Fleur de Sel" und herkömmlichem Meersalz so gravierend ist, liegt Experten zufolge am Salzgewinnungsverfahren.

"Plastik im Salz ist eine Konsequenz aus der jahrzehntelangen, leichtfertigen Entsorgung von Kunststoff", erklärt Barbara Scholz-Böttcher vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Uni Oldenburg der "Bild". "Insgesamt hält diese Entwicklung der Gesellschaft den Spiegel vor. Der Plastikmüll landet in einem sehr hochwertigen Produkt jetzt wieder auf dem Essteller."

Was heißt das nun für den Verbraucher? Dem NDR-Bericht zufolge sind sich die Hersteller darüber einig, dass die gefundenen Mengen an Mikroplastik bei einer geringen Salzaufnahme von einigen Gramm am Tag unbedenklich seien. Einen gesetzlichen Grenzwert für den Mikroplastik-Gehalt gibt es nicht. (red)