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LG G6 im Test: Ein Handy wie ein Terminator

Mit dem LG G6 liefern die Südkoreaner ihr neues Flaggschiff ab. Es zeigt sich metallisch mit versteckten Stärken.

Heute Redaktion
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Beim Design hebt sich das G6 deutlich von der derzeitigen Spitzensmartphone-Konkurrenz ab. Das Metallgehäuse wirkt dabei top und erscheint auf Bildern gar nicht so markant, wie es in der Realität aussieht. Da kommt das G6 wie ein Terminator daher, blitzt trotz Aluminium wie ein Stahlkoloss, wirkt trotz durchschnittlichen 169 Gramm schwerer als vergleichbare Geräte und zeigt sich handlich und gutaussehend. Störenden Kamerabuckel gibt es keinen.

Dem Trend der Zeit folgend ist das 5,7-Zoll-Gerät fix verbaut, der Akku kann nicht gewechselt werden. Die gute Nachricht dabei ist, dass es dadurch gegen Wasser und Staub geschützt ist. Gut gefällt auch die Positionierung des mechanischen Powerknopfs oben mittig auf der Rückseite. Er sorgt dafür, dass das Smartphone trotz seiner Größe gut zu bedienen ist – und bringt gleichzeitig den Fingerabdruckscanner unter.

Wunderbare Ergonomie

Auch sonst hat LG das G6 sehr ergonomisch gestaltet: Die einzigen Tasten am Metallrahmen regeln die Lautstärke und dienen im Standby gleichzeitig zur Aktivierung der Kamera und der Notizen. Die Frontseite wird ansprechend fast bis zum Rand vom Glasdisplay überzogen, auch wenn sich die Kanten dann doch scharf vom Display absetzen und nicht wirklich wie andere Modelle abgerundet sind.

Einen eigenen Weg geht LG auch bei der Auflösung, die 2.880 × 1.440 Pixel beträgt und somit ein 18:9-Format statt des bekannten 16:9-Formats abliefert. So zeigt sich das Smartphone zwar lang, aber trotzdem gut in der Hand haltbar. Auch die angepasste Android-Benutzeroberfläche sorgt für Komfort, indem sie eine neue Tastenbelegung erlaubt und tolle Handy-Optimierungsfunktionen bietet. Stock-Android ist uns noch lieber, LG leistet aber gute Arbeit. Zudem ist das G6 das erste Smartphone eines Drittherstellers mit Googles neuem Assistenten.

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Patzer beim Speicher

Einen erkennbaren Patzer leistet sich das G6 beim internen Speicher, der nur 32 GB beträgt. Andere Hersteller bieten da schon 64 GB als Mindestmaß, aber behelfen kann man sich zumindest mit einer microSD-Karte zur Speichererweiterung. Ansonsten ist technisch alles am neuesten Stand: Snapdragon-821-Prozessor, 4 GB Arbeitsspeicher, Bluetooth, GPS, NFC und LTE Kategorie 11. Noch eine Besonderheit: Das Display spielt HDR10-Videos aus.

Auch der Akku zeigt sich mit 3.300 mAh stark und hält auch bei Intensivnutzung locker den Tag aus. Bemerkenswert ist die Schnellladefunktion. In nur wenig mehr als 30 Minuten zeigt die Batterie wieder über 50 Prozent Ladung an. Geladen wird über den USB-C-Anschluss. Auch bei anspruchsvollen Anwendungen kommt das G6 nicht in Straucheln und wird nicht warm, alles läuft äußerst flüssig ab. Tech-Experten reihen es leistungsmäßig knapp hinter dem Apple iPhone 7 und dem Samsung Galaxy S8 ein.

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Tolle Kamerafunktionen

Bei den Kameras sammelt das G6 gewaltig Pluspunkte. Auf der Rückseite finden sich zwei 13 MP Kameras, eine knipst im Weitwinkel (125 Grad), eine im Standard-Format (71 Grad plus elektronische und optische Bildstabilisierung), die Blenden betragen 2,4 und 1,8. Praktisch ist dabei, dass man beim Knipsen schnell zwischen den Formaten wechseln kann. Auf der Front übrigens ebenfalls (zwischen 82 und 100 Grad), allerdings wird hier nur mit 5 MP fotografiert.

Im Fototest zeigt sich das G6 vor allem bei der Standardkamera stark. Die Blende sorgt dafür, dass auch bei schwierigen Lichtverhältnissen tolle Bilder entstehen. Nur im Weitwinkel muss man bei Dunkelheit Abzüge in Kauf nehmen. In Sachen Fotoqualität dürfte das G6 dabei im Bereich des Huawei P10 liegen, bei dem uns die Farbgebung nur minimal besser gefallen hat. Videos werden in UHD aufgenommen und zeigen sich ebenso qualitativ hochwertig. Wer auch noch den Pro-Modus der Kamera ausreizt, kann in jeder Situation das perfekte Bild schießen.

Fazit: Bis auf den Speicher top

Das LG G6 stellt zwar einen Bruch mit der bisherigen G-Serie dar, zeigt sich aber als toll verbessertes Smartphone. Etwas verwundert, dass LG die überaus starke Kamera nicht intensiver bewirbt, denn die kann sich wirklich sehen lassen. Auch bei Tempo hält das G6 locker mit den derzeitigen Spitzenreitern mit und ordnet sich vom Preis – 749 Euro – auch in deren Segment ein.

Während sich auch der Akku stark zeigt, wäre mehr Speicher wünschenswert gewesen. Entschädigt wird man vom Wasserschutz, den leider noch immer nicht viele Smartphone-Hersteller bieten. Die Farben Schwarz und Weiß sind altbekannte Smartphone-Varianten, das metallische Silber sticht jedoch beeindruckend hervor und sieht den Terminatoren vom Glanz her ähnlich. So hat LG mit dem G6 eher still und heimlich ein Smartphone abgeliefert, das zwar kein iPhone- oder Galaxy-Killer ist, ihnen aber die Stirn bieten kann.