Robbie Williams holte Frau und Papa auf die Bühne

Robbie Williams ist in die Jahre gekommen. Mittlerweile ist der einstige Boygroup-Star 43. Und er wurde während seiner knapp 100-minütigen Show im Wiener Ernst-Happel-Stadion am Samstag auch nicht müde, diesen Umstand ständig zu erwähnen. Ständig spielte er auf sein Alter oder das seiner Fans an. Doch das hinderte ihn keinesfalls daran, eine großartiges Konzert abzuliefern. Aber der Reihe nach.

Punkt 20.45 Uhr startete das Programm auf der von zwei überlebensgroßen Robbies flankierten Bühne. Der legendäre Boxring-Sprecher Michael Buffer kündigte den Superstar vom Band an. Nach der "offiziellen Robbie Williams Hymne" (einer mit selbstironischem und -beweihräucherndem Text versehene Version von 'Land of Hope and Glory') ging es gleich zur Sache.

Im Boxmantel betrat der Sänger umringt von sexy Tänzerinnen die Bühne und legte mit "Heavy Entertainment Show", "Let Me Entertain You", "Monsoon" und "Party Like A Russian" gleich standesgemäß los. Die aufwendig gestaltete Bühnenkonstruktion bot für die weiter hinten stehenden einen optimalen Blickfang. Von Beginn an wurde auch auf den Rängen mitgesungen und mitgetanzt.

Hommage an George Michael

Nach dem Cover von "Minnie The Moocher" wurde es kurz emotional. Robbie erzählte, wie er zum ersten Mal seinem Idol George Michael gegenüberstand. "Ich bin nicht schwul, aber ich hätte seinen Schwanz gelutscht", betonte er die Verehrung für den im Dezember letzten Jahres verstorbenen Superstar. Mit einer tollen Version von "Freedom" verbeugte er sich danach auch musikalisch vor Michaels.

Vor "I Love My Life" plauderte der zweifache Vater über ein paar witzige Anekdoten aus seinem Elterndasein. Danach folgte ein Mitsing-Block, bei dem Robbie kurz den Falco-Hit "Amadeus" anstimmte.

Familien-Show

Mit "Come Undone", das in dem Take That-Klassiker "Never Forget" ausklang, sowie "Millennium" legte er zwei weitere Welthits nach. Was folgte, war eine riesige Portion romantischer Kitsch. Gemeinsam mit Ehefrau Ayda Field wurde das Duett "Something Stupid" dargeboten. Ein kurzes Tänzchen inklusive.

Der Song "Sweet Caroline", bei dem Robbie seinen Vater Pete Conway zu sich auf die Bühne holte, machte die Familien-Show komplett.

Neben dem Älterwerden zog sich das ständige Lob für Österreich wie ein roter Faden durch das Programm von Williams. Fast schon peinlich berührt war man bei all den tollen Worten, die er für sein Gastgeberland übrig hatte. Da ist es ihm durchaus zu verzeihen, dass ihm kurz vor seinem Überhit "Angels" im Zugabenblock passiert ist, Österreich mit Deutschland zu verwechseln.

Kurz nach 22.30 Uhr wurden die mehr als 50.000 Fans glücklich nach Hause geschickt. Robbie Williams ist zwar nicht der beste Sänger der Welt, aber er weiß, wie er ein Stadion zum kochen bringen kann.

Setlist Wien, 26. August 2017

-The Heavy Entertainment Show

-Let Me Entertain You

-Monsoon

-Party Like a Russian

-Minnie the Moocher (Cab Calloway and His Orchestra cover)

-Freedom 90 (George Michael cover)

-Love My Life

-Livin' on a Prayer / Rehab / Take on Me / The Best / Kiss / U Can't Touch This / Don't You Want Me / Stayin' Alive / Candy / Here Comes the Hotstepper / You're the One That I Want / Back for Good

-Come Undone / Never Forget

-Millennium

-Somethin' Stupid (Carson and Gaile cover) (with his wife Ayda Field)

-Rudebox

-Kids

-Sweet Caroline (Neil Diamond cover) (with Pete Conway)

-Feel

-Rock DJ

Zugabe

-She's the One

-Angels

-My Way (Claude François cover)